Hier auf der Spitalhöhe soll es mit der Wohnbebauung weiter gehen. Schon 2016 könnten die ersten Bauplätze verkauft werden. Foto: Nädele

Auf Spitalhöhe geht es weiter. Erschließung von 18,2 Hektar geplant. Warteliste mit 60 Interessenten aus Rottweil und dem Umland.

Rottweil - Bauwillige können sich freuen. Der Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss (UBV) hat am Mittwochabend den Weg für weitere Bauplätze auf der Spitalhöhe bereitet. Schon jetzt gibt es eine Warteliste mit 60 Interessenten.

Was die Bauplätze kosten und wie viele es werden – so weit ist die Stadtplanung in den Vorbereitungen für den Bebauungsplan noch nicht gekommen. Olga Gozdzik stellte den UBV-Mitgliedern gestern aber den aktuellen Stand vor. Klar ist: Es geht um die gesamte restliche Fläche mit 18,2 Hektar. Grundstücke für Einfamilienhäuser, Häusergruppen, Kettenhäuser und Mehrfamilienhäuser sehen die beiden Varianten vor, die sich im Planungsprozess herauskristallisiert haben. Die Größe der Bauplätze wird zwischen 500 und 750 Quadratmetern liegen, wie Fachbereichsleiter Lothar Huber sagte.

Gerade gestern wurde im jetzigen Quartier Ost der Spitalhöhe der vorletzte Bauplatz verkauft, der letzte ist bereits reserviert. Nicht nur Karl-Heinz Weiss (FWV), sondern auch Günter Posselt (CDU) sprachen sich dafür aus, auf die Tube zu drücken und möglichst noch vor den Sommerferien in die frühzeitige Bürgerbeteiligung für das Bebauungsplanverfahren zu gehen. Interessenten könnten "nicht ewig in der Warteschleife gehalten werden", will Posselt "auf die massiven Anfragen von Leuten, die nach Rottweil wollen" reagieren können. Huber und Bürgermeister Werner Guhl wollten aber nicht versprechen, dass es im gewünschten Tempo vorangeht. Die Anregung von Hermann Breucha (FWV), mit Blick auf die Topografie und die Kosten für Bauherren ein Wechsel der Ausrichtung der Querstraßen von Nord-Süd auf Ost-West zu überprüfen, griff Hubert Nowack (Grüne) auf. Das Tempo des Entwurfprozesses indes würde das natürlich eher bremsen.

Wie auch dies: Die Erfahrungen aus dem Quartier Ost, wo sich Bauplätze für Reihenhäuser nicht vermarkten ließen, sollen in die jetzige Planung einfließen – um Grundstücke für unterschiedlich große Geldbeutel anbieten und sich möglichst nahe am Bedarf orientieren zu können. Das dürfte dem Wunsch von Stadtrat Jens Jäger nahe kommen, der nicht möchte, dass "es ein Exklusiv-Gebiet wird".

Nach dem ersten Schritt im Osten geht es nun um einen Bebauungsplan für die beiden ausstehenden Quartiere Mitte und West. Das Zusammenfassen der Quartiere schaffe mehr Flexibilität, erklärt Gozdzik, da sowohl von der Imster Straße als auch von der Hausener Straße her erschlossen wird.

Bei aller Freude, dass das Interesse, nach Rottweil zu ziehen, offenbar groß ist – Jürgen Mehl (SPD) und Reiner Hils (FFR) treibt dabei auch die Befürchtung um, die Stadtmitte könnte durch Umzüge auf die Spitalhöhe ausbluten. Auf Nachfrage Mehls berichtete die Verwaltung, dass etwa die Hälfte der 60 Interessenten auf der Warteliste bereits in Rottweil wohnen. Hils erinnerte deshalb daran, dass man sich bemühen müsse, den Stadtkern fürs Wohnen attraktiv zu halten.