Stefan Bär, Michael Conrad, Mentor Paul Naegele, Bodo Schnekenburger, Gerhard Lieb und Frank Hovenbitzer (von links) bei der Jurierung für die Hugo-Häring-Auszeichnung 2014. Foto: Naegele

Bund Deutscher Architekten vergibt Hugo-Häring-Auszeichnungen. Ausschlag gibt allein die Qualität.

Kreis Rottweil - Sieben Gebäude in der Region haben es geschafft: Sie erhalten wegen der Qualität ihrer Architektur in diesem Jahr eine Auszeichnung des Bundes Deutscher Architekten (BDA). Ins Rennen gegangen waren 32 Projekte.

Bauen kann man so oder so. Doch egal, was da im öffentlichen Auftrag, mit gewerblichem Hintergrund oder von privater Hand gebaut wird: Die Öffentlichkeit ist damit zwangsweise konfrontiert. Deshalb ist Baukultur ein Bereich, dem eigentlich mehr Aufmerksamkeit gebühren müsste. Wie Beispiele guter Baukultur aussehen, artikuliert der BDA mit seinen Preisen, die nicht nur die Architekten, sondern gleichermaßen die Bauherren auszeichnen. Auf Ebene der Kreisgruppen – hier sind die Landkreise Rottweil, Schwarzwald-Baar und Tuttlingen zusammengefasst – vergibt er alle drei Jahre die Hugo-Häring-Auszeichnung, die bis vor einigen Jahren inhaltlich motiviert noch "Auszeichnung guter Bauten" hieß. Sie ist die Qualifikationsstufe für den landesweiten Hugo-Häring-Preis, der im Folgejahr vergeben wird. Die nach dem schwäbischen Architekten Hugo Häring benannte Auszeichnung würdigt vorbildliche Bauten.

Das müssen mitnichten, wie man gemeinhin annehmen könnte, repräsentative Darstellungen oder andererseits nur ausgetüftelte Funktionalität sein. Auch das Bauvolumen spielt eigentlich keine Rolle – weder was das Gebäude selbst noch das Budget betrifft. Es geht vielmehr um die architektonische Lösung einer Aufgabe. Ist diese besonders gut, oder eben vorbildlich, gebührt ihr ein Preis.

Die Jury, dazu gehörten in diesem Jahr auf Architektenseite Frank Hovenbitzer aus Lörrach, der Freudenstädter Gerhard Lieb und Michael Conrad aus Lahr, als Vertreter der Öffentlichkeit der Tuttlinger Landrat Stefan Bär und Kulturjournalist Bodo Schnekenburger, hatte denn auch ein recht breites Spektrum an Bewerbungen zu bearbeiten. In annähernd fünf Stunden wurden im Tuttlinger Landratsamt in teils intensiver Diskussion Objekte ausgeschieden, die nach Interpretation und Bewertung von Zeichnungen, Fotos und Beschreibung keine Aussicht auf eine Auszeichnung hatten.

Am Freitag bis in die Abendstunden und von Samstagfrüh bis in den Nachmittag hinein besuchten die Juroren die verbliebenen 15 Objekte vom Werkstatt- und Bürogebäude eines Wasserwerks über ein Stiftungshaus, und mehrere Wohnhäuser bis hin zu einem Ensemble aus Fest- und Sporthalle. Das Wetter war, zumal am Freitag nicht immer angenehm, doch für solch eine Besichtigung eigentlich gut. Die Bauten mussten ihre Qualität quasi "nackt", ohne Inszenierung durch suggestive Lichtstimmung, beweisen. Dann wurde noch einmal teilweise scharf argumentiert. Gegen 17 Uhr standen die Preisträger fest. Es sind: die Jugendherberge in Rottweil, die Fest- und Sporthalle Dornhan, das Werkstatt- und Bürogebäude des Wasserwerks Hammer in Bärenthal, die Fachklassen-Erweiterung der Maximilian-Kolbe-Schule in Rottweil-Hausen, das Wohnhaus Dr. Hennies in Villingen, das Haus der Stiftung Ewald Marquardt in Bulzingen und das Haus S, ein Wohnhaus, in Tuttlingen.

Die ausgezeichneten Bauten werden in den nächsten Wochen in einer Reihe vorgestellt. Am Donnerstag, 16. Oktober, ist die Preisverleihung in der Gewerbeschule in Tuttlingen.