Kaum im Amt bemühte sich Adrian Hermus um die Erweiterung des Tierheims. Am Sonntag wurde der gelungene Bau offiziell eingeweiht. Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Tierschutz: Großes Interesse an Neubau am Eckhof / Bürgermeister Ruf geht auf Finanzierung ein

Viele Gäste nutzten die offizielle Einweihungsfeier des Tierheims Rottweil, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Durch die umfangreiche Erweiterungsfläche kann vielen Tieren eine artgerechte und ausreichende Pflege geboten werden.

Rottweil. Seit gut 130 Jahren haben die Tiere eine "zuverlässige Stimme, wenn es darum geht, für ihre Rechte zu kämpfen", beschrieb Lea Himmelsbach, stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins, treffend das langjährige und unermüdliche Engagement der Rottweiler Tierschützer. Ganz wesentlich habe dabei das Ehepaar Mahler über 40 Jahre den Aufbau des Vereins geprägt. Vor drei Jahren übernahm Adrian Hermus als Vorsitzender, gemeinsam mit seinem Vater Günther die Geschicke des Vereins. Mit zahlreichen Ehrenamtlichen führen sie das Erbe der Mahlers fort, "und versetzten einen ganz wesentlichen Berg", lobte Himmelsbach "den dringend erforderlichen Erweiterungsbau des Tierheims".

Das Tierheim war an seine Grenzen gestoßen

Der Betrieb war an seine Grenzen gestoßen, und habe nicht mehr den Vorschriften und Anforderungen an eine artgerechte Tierhaltung entsprochen, richtete sich Hermus in Gesprächen an die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, die bereits Ende Juli 2014 signalisierten, dass eine zukunftsorientierte Lösung für das Tierheim auch in ihrem Interesse liege – und sie sich an den Kosten beteiligen wollten, resümierte Bürgermeister Christian Ruf rückblickend.

Die erforderliche Finanzierung von 400 000 Euro habe sich auf vier gleichwertige Säulen verteilt. Der Tierschutzverein übernahm einen Eigenanteil von 100 000 Euro, die Walter-Jehmüller-Stiftung unter der Leitung von Bernd Pfaff trug mit weiteren 100 000 Euro zum Gelingen bei, 50 000 Euro kam von der Stadt Rottweil, 50 000 Euro floss aus den Gemeinden Dietingen, Deißlingen, Wellendingen, Zimmern, Bösingen, Villingendorf, Dunningen und Oberndorf, und der Rest konnte über Landeszuschüsse gedeckt werden. Darüber hinaus könne der Tierschutzverein am Eckhof gewiss sein, so Ruf, dass der festgelegte jährliche Betrag – "immerhin im fünfstelligen Bereich" – auch weiterhin gewährleistet sei.

Ein Zuhause für heimatlose und in Not geratene Tiere

Hermus gewährte dann auch einen Einblick in den gelungenen Bau. Mit Vorsicht und Bedacht auf die Bedürfnisse der Tiere führte er gemeinsam mit Lea Himmelsbach durch die Tierstationen. Er beschrieb die Unterkunft im Tierheim als ein neues und liebevolles Zuhause für diejenigen, "die unseren Schutz am nötigsten haben: heimatlose und in Not geratene Tiere. Jene, die keinen Besitzer haben oder verstoßen wurden, sind im Falle von Krankheit oder Verendung besonders auf Menschen angewiesen, die aktiv werden und helfen". Ganz aktuell werde daher versucht, jüngere Menschen in die Belange des Tierschutzes einzubinden. Intensiv werde dafür an der Gründung einer Jugendgruppe gearbeitet, sagte Himmelsbach: "Wir wollen sensibilisieren für die Natur und alles, was damit zusammenhängt".