Ein folgenschwerer Patzer unterlief BSV-Keeper Markus Rössner, den Jan Ketelhut zur vorentscheidenden 2:0-Führung des VfB Bösingen ausnutzte. Foto: Müller

LandesligaVfB Bösingen zeigt sich beim 3:0-Erfolg beim BSV Schwenningen deutlich abgeklärter und effektiver

Von Jürgen Schleeh

BSV 07 Schwenningen – VfB Bösingen 0:3 (0.2). Der Aufsteiger zahlte sein erstes Lehrgeld. Mit 0:3 gab es für den BSV im Derby eine Auftaktniederlage in die Landesligasaison, die man vor allem in der Deutlichkeit nicht unbedingt einkalkuliert hatte.

Bei beiden Teams waren die Trainer gezwungen, durch urlaubsbedingte Ausfälle und Verletzungen bei den Aufstellungen zu improvisieren. Besser damit klar kam der VfB Bösingen, der von Beginn an mehr Zug auf das Tor der Gastgeber entwickelte und geordneter im Spielaufbau wirkte. Auch bei den Möglichkeiten konnte der Gast zunächst ein Plus verbuchen, sorgten Tim Lang, Marius Müller und Jan Ketelhut mehrfach für Alarm im BSV-Strafraum.

Erstmals gefährlich kam der BSV Schwenningen vor das Gästetor in der 19. Minute, als Johannes Guggolz nach einem Freistoß von Kim Tursak knapp scheiterte. In dieser Phase deutete sich an, dass der Aufsteiger sich zunehmend vom Druck des VfB Bösingen etwas befreien könnte, kam durch Steffen Erbe zu zwei gute Chancen. Doch genau zu diesem Zeitpunkt fehlte in der Abwehr die nötige Konzentration und Denis Schmidke unterlief ein Eigentor zum 1:0 des VfB in der 27. Minute.

Der BSV Schwenningen zeigte sich davon zunächst unbeeindruckt, versuchte weiter nach vorn zu spielen. Als jedoch BSV-Keeper Markus Rössner einen eher harmlosen Ball nicht festhalten konnte, hatte Jan Ketelhut den richtigen Riecher, war zur Stelle und erhöhte auf 2:0 für den Gast, was schon einer Vorentscheidung gleich kam.

Druckvoll kam der VfB Bösingen aus der Pause und verpasste durch Marius Müller das 3:0, der am gut reagierenden Rössner (46.) scheiterte. Ebenso hatte Müller nach guter Vorlage von Ketelhut kurz darauf Pech, da Kim Tursak zur Ecke abwehrte. Auf der anderen Seite konnte BSV-Torhüter Rössner eine gute Chance des eingewechselten Marius Beiter entschärfen. In der Folge flachte die Partie merklich ab, auch wenn Tursak nach einer Stunde einen Distanzschuss knapp über den Kasten von VfB-Torhüter Sascha Vögele setzte.

Der VfB Bösingen hatte das Geschehen gut unter Kontrolle, auch wenn sich der Aufsteiger weiter unermüdlich um eine Resultatsverbesserung bemühte, ernsthaft in Gefahr bringen konnte der BSV die Gästeabwehr allerdings nicht. Fabian Eith leitete in der 75. Minute einen gelungenen Angriff des VfB ein und setzte Marius Müller perfekt in Szene, der gleich zwei Abwehrspieler des BSV aussteigen ließ und überlegt ins lange Ecke zum 3:0 für den VfB Bösingen einschieben konnte. Damit war der Widerstand beim Gastgeber gebrochen. In der letzten Minute vereitelte BSV-Keeper Markus Rössner noch eine gute Gelegenheit gegen den frei vor ihm zum Schuss gekommenen Marius Beiter.

Thomas Preiser (Sportlicher Leiter BSV Schwenningen): "Bösingen hat verdient gewonnen, die waren einfach cleverer. Beim Eigentor zum 0:1 müssen wir das schon in der Entstehung verhindern. So wie der Spieler da durchmarschiert ist, das darf nicht passieren. Wir müssen schnell lernen, dass in der Landesliga andere Kaliber von Gegnern und Gegenspielern auf dem Platz stehen."

Uli Fischer (Trainer VfB Bösingen): "So deutlich haben wir den Sieg nicht erwartet, aber man darf ihn auch nicht überbewerten. Von Schwenningen hat man kaum Chancen gesehen, war recht ungefährlich. Aber auch bei uns ist noch viel Luft nach oben, auch wenn wichtige Spieler bei uns gefehlt haben. Da kommen sicher noch andere Gegner."

BSV 07 Schwenningen: Markus Rössner – Mario Bühler, Lukasz Kuzmicki, Christian Engel, Anton Wenzler, Tomislav Dujmic, Johannes Guggolz (51. Tobias Grötzinger), Eugen Krylov (68. Dennis Stoll), Steffen Erbe, Kim Tursak, Denis Schmidke (59. Emrah Sarikaya).

VfB Bösingen: Sascha Vögele – Christopher Schmitz, Fabian Eith, David Kopf, Michael Bantle, Tobias Raisch, Jens Pfeiffer, Manuel Bantle, Tim Lang (46. Marius Beiter), Marius Müller (82. Florian Lehrer), Jan Ketelhut.

Tore: 0:1 (27. Eigentor) Schmidke, 0:2 (38.) Ketelhut), 0:3 (75.) Müller; Schiedsrichter: Philipp Herbst; Gelbe Karten: 3/0; Zuschauer: 180.