Karl Bittner (Zweiter von rechts) wurde für 40 Jahre aktiven Dienst bei der Feuerwehrabteilung Göllsdorf geehrt. Die Gratulanten (von links): Wolfgang Dreher, Markus Württemberger und Frank Müller Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr in Göllsdorf zieht beeindruckende Bilanz / Privates stellt Bittner seit 40 Jahren zurück

Von Anja Schmidt

Rottweil-Göllsdorf. Die Einsatzbereitschaft der Feuerwehrabteilung Göllsdorf ist enorm. Und im laufenden Jahr soll noch eine Schippe drauf geladen werden.

Die Stimmung bei der Feuerwehr Göllsdorf ist kameradschaftlich und die Motivation hervorragend. Stadtbrandmeister Frank Müller ist voll des Lobes. 818 Einsatzstunden wurden im vergangen Jahr geleistet, 326 mehr als im Vorjahr. Geschuldet insbesondere den Gebäudebränden in der Schwarzwaldstraße und in Bühlingen, dem Tiefgaragenbrand auf dem Hegneberg, dem Großbrand bei Omira und dem Waldbrand in Lauterbach. In einem Fall verloren zwei Jugendliche ihr Leben. "Solche Einsätze sind nicht einfach zu verkraften", gab Abteilungskommandant Markus Württemberger zu bedenken. Umso mehr steigt die Hilfsbereitschaft.

Künftig fahren die Abteilungen allen Einsatzorten voraus, die sie schneller erreichen können als die Hauptfeuerwehr. Der Vorschlag kam aus Rottweil, doch Württemberger betont: "Wir unterstützen das voll und ganz". Mehreinsatz erwartet der Abteilungskommandant aber auch durch zunehmende Unwetterkatastrophen. "Zu spüren schon in den letzten Jahren", etwa beim Hochwasser im Juli, das die Kameraden zwei Tage auf Trab hielt.

Die Feuerwehrabteilung Göllsdorf wird derzeit von 27 Männer und einer Frau aktiv unterstützt. Mit Stolz verwies Württemberger auf den hohen Leistungsstand, der durch Lehrgänge, Fort- und Weiterbildungen laufend verbessert werde. In der Jugendfeuerwehr stehen elf in den Startlöchern. Zwei Jugendliche wechselten im vergangenen Jahr zur aktiven Wehr. Zwar laufen die Bemühungen um neue Kräfte, aber im Gegensatz zu anderen Feuerwehren, die die Auswirkungen von Ganztagsschulen und beruflicher Flexibilität spüren, befürchtet Württemberger keine Nachwuchssorgen.

Auch die Alterswehr gehört nicht zum alten Eisen. Reinhard Hirt berichtete von vielen Aktivitäten, und hielt auch den Kassenbericht – allerdings zum letzten Mal. 28 Jahre rechnete er den Kameraden die Ein- und Ausgaben vor, und ließ nun diese Zeit Revue passieren. Während seiner Amtsperiode erwirtschafte die Göllsdorfer Wehr 110 000 Euro und gab 105 000 Euro aus. Vor allem die Saukirbe habe ihn überrascht, die "richtig gute Einnahmen" beschert habe. Zu seinem Nachfolger bestimmte die Versammlung Felix Fleig.

Großen Dank richtet Württemberger jedoch nicht nur an Hirt, sondern auch an Karl Bittner, der für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt wurde. Bittner habe durch zahlreiche Lehrgänge und etliche Einsätze große Bereitschaft bewiesen und private Belange stets zurückgestellt. "Ich bin stolz, Dich in unserer Mitte zu haben", betonte Württemberger.

Ortsvorsteher Wolfgang Dreher, der viele Jahre als aktives Mitglied die Wehr unterstützte, schloss sich den Dankesworten an, und lobte die erfolgreiche Arbeit und gute Kameradschaft der Abteilung. Einen außergewöhnlichen Einblick in das Feuerwehrjahr der Rottweiler Wehren erlaubte Stadtbrandmeister Frank Müller. Mit Fotos aus dem vergangenen Jahr erklärte er die Hintergründe des Brandgeschehens.