Wie Licht aus einem schwarzen Motorenölkanister ein anmutiges Bild machen kann, zeigt Bill Culbert in Rottweil. Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauser-Preisträger Bill Culbert zeigt in Rottweil Kunst aus Licht und Alltagsgegenständen

Von Bodo Schnekenburger

Rottweil. Früher, ja da gab’s die Pyramide noch nicht, und Erich Hausers Werkstatt beschränkte sich auf das alte Betriebsgebäude der Saline. Früher war vor fast 40 Jahren. Immer wieder hatten sie sich gegenseitig besucht, der streitbare Stahlplastiker und Bill Culbert, der poetische Lichtkünstler. Zuletzt sei er vor zwölf Jahren hiergewesen, erzählt er. Und was ihn beeindruckt: In der großen Werkhalle auf der Saline habe er sich sofort zurecht gefunden. Was ihn noch mehr beeindruckt, und er wirkt nachdenklich als er das sagt: Als Erich Hauser ihn besucht habe hatte er sich sofort in seinem, Culberts, Atelier zurechtgefunden. Dabei sind die Unterschiede denkbar groß.

Jetzt ist Hauser seit zehn Jahren tot. Jetzt ist der neuseeländische Künstler, der in der Provence wohnt, zusammen mit Ehefrau Pip wieder zu Gast in Rottweil. Diesmal als Träger des Erich-Hauser-Preises. Erinnerungen werden wach. Das Foto der Ausstellung in Forum Kunst im Bürgersaal findet er im dicken Katalog nach wenigem Blättern. Wichtige Arbeiten habe er gezeigt, damals, 1976. Man redet übers Alter, über die Wehwehchen, die das Leben mühsamer machen – und die Kunst. Und macht Kunst aus Licht und Alltagsobjekten. In der Werkhalle entstehen mehrere Installationen, im für Lynda Benglis vor zwei Jahren errichteten cube läuft der Film über Culberts Beitrag zur Biennale in Venedig im vergangenen Jahr. Am morgigen Sonntag aber wird gefeiert: Ab 19 Uhr gehört die Bühne auf der Saline in Rottweil Bill Culbert.

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