Trotz Regens verweilen die Familien im umgestalteten Garten des Familienzentrums. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

"Tag der Begegnung": Aus Kindergarten wird Kinder- und Familienzentrum / Großes Interesse

1929 wurde der Kindergarten im Himmelreich gegründet. Jetzt wurde er zum katholischen Kinder- und Familienzentrum erweitert.

Rottweil. Am Samstag wurden die Räume beim "Tag der Begegnung" offiziell eingeweiht. "Auf den Anfang kommt es an", so war die Einladung des katholischen Kinder- und Familienzentrums Himmelreich überschrieben. Am Samstag hatte die Einrichtung, die 140 Betreuungsplätze anbietet, zur Einweihung der teils umgestalteten Räume eingeladen.

Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kindergarten und Familienzentrum? "Wir sind Partner für die gesamte Familie. Die Familie und der Sozialraum der Familie stehen im Mittelpunkt. In einem Kindergarten steht das Kind im Mittelpunkt", erklärt Einrichtungsleiterin Beate Maute, die sich mit ihrem 14-köpfigen Team täglich um die derzeit 120 Kinder zwischen drei und sechs Jahren kümmert. Die gesellschaftlichen Verhältnisse hätten sich in den vergangenen Jahren sehr gewandelt. Der Anteil der Kinder mit interkulturellen Wurzeln liege zwischen 75 und 80 Prozent. Da hätten sich die Anforderungen verändert.

Mit dem Zentrum versuche man, den Familien ein Netzwerk zu bieten. Partner sind etwa die Frühförderstelle, die Caritas, die katholische Bücherei, die Stadtbücherei, das DRK, der Tagesmütterverein, das Jugendamt, das Kreissozialamt sowie der Freundeskreis Asyl und viele andere mehr. Das Familienzentrum hat sich zur Aufgabe gemacht, sich um die Belange der kompletten Familie zu kümmern, Termine mit Behörden und anderen Einrichtungen zu vereinbaren, Gespräche zu führen und eine Art Alltagsbegleiter zu sein.

Beate Maute betont allerdings, dass das Familienzentrum keine Brennpunkteinrichtung sei. 15 Kinder, die die Einrichtung besuchen seien Flüchtlingskinder. Insgesamt 140 Betreuungsplätze gibt es in der Einrichtung, etwa 15 davon sind noch frei. Die Kinder werden in sechs Gruppen von insgesamt 15 Erzieherinnen betreut.

Vor drei Jahren hatte sich das Team um Beate Maute entschieden, den Familien künftig ein umfassenderes Angebot zu machen. Vom Land sei die Maßnahme bezuschusst worden. Mit den Fördergeldern konnten auch bauliche Maßnahmen vorgenommen werden. Eine ehemalige Wohnung im Gebäude wurde dem Kindergarten zugeschlagen und entsprechend umgebaut. Doch bis alles aufgebaut sei, werde es wohl noch fünf Jahre dauern, betont Maute.

"Auf den Anfang kommt es an" lautet das Motto der Einrichtung und meint damit, dass es ganz wichtig sei, bereits von Anfang an die Weichen für die Familien richtig zu stellen. Sigrun Mei, die Gemeindereferentin der Kirchengemeinde Heilig Kreuz segnete die Räume und übergab sie offiziell ihrer Bestimmung.

Die Kommunikation stehe im Familienzentrum im Mittelpunkt. Auch das neu eingerichtete Eltern-Café werde sehr gut angenommen. Eltern könnten sich hier austauschen und machten das Café zu einem Ort der Begegnung.

Die Kinder und ihre Familien genossen den "Tag der Begegnung" sichtlich und schauten sich in den umgestalteten Räumen und im Garten um, nahmen an den vielfältigen Bastelangeboten teil und informierten sich an den Ständen der Netzwerkpartner.