Im August gab es im Kreis Rottweil 388 Stellenangebote mehr als vor einem Jahr. Quelle: Bundesagentur für Arbeit Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausbildungsende, Schul- und Betriebsferien beeinflussen Arbeitsmarkt

Kreis Rottweil. "Schul- und Betriebsferien und das Ende von schulischen und betrieblichen Ausbildungsgängen beeinflussten im August im saisonüblichen Maß das Geschehen auf dem Arbeitsmarkt in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Bei jetzt knapp 8630 Arbeitslosen – 460 mehr als Ende Juli – stieg die Arbeitslosenquote in der Region um zwei Zehntel auf 3,2 Prozent", sagt Erika Faust, Leiterin der Agentur für Arbeit Rottweil / Villingen-Schwenningen, im jüngsten Arbeitsmarktbericht.

Im Vergleich zum Vorjahr waren im August 350 Männer und Frauen weniger arbeitslos gemeldet. Die Quote betrug vor Jahresfrist 3,4 Prozent. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg stieg die Quote gegenüber Juli um ein Zehntel auf aktuell 3,9 Prozent.

Eine deutliche Zunahme gab es bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren im Vergleich zum Juli. Deren Zahl stieg um 200 oder 22,4 Prozent auf jetzt 1095 Personen ohne Job.

"Um diese jungen Frauen und Männer werden wir uns intensiv kümmern", verspricht Faust. "Unser Ziel ist es, möglichst vielen einen raschen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Das sollte unter den derzeitigen konjunkturellen Bedingungen in der Region für die zumeist frisch ausgebildeten Fachkräfte auch gelingen. Derzeit werden die meisten Verträge für den September – also für die Zeit nach den Betriebsferien – abgeschlossen."

Darüber hinaus stehen junge Erwachsene ohne berufliche Ausbildung weiterhin verstärkt im Blickpunkt der Agentur für Arbeit Rottweil / Villingen-Schwenningen, des Jobcenters Schwarzwald-Baar-Kreis sowie des Jobcenters Landkreis Rottweil. "Zum einen, weil diese Menschen noch ein Erwerbsleben von 30 bis 40 Jahren vor sich haben, zum anderen, weil die Wirtschaft dringend nach Fachkräften sucht", so Faust.

Beispielsweise verfolge die Initiative "AusBILDUNG wird was – Spätstarter gesucht" das Ziel, vorhandene Fachkräftepotenziale in der Altersgruppe der 25- bis 35-Jährigen zu mobilisieren und durch Qualifizierung in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu sollen vorrangig betriebliche Ausbildungsstellen genutzt werden.

"1840 Zugänge an offenen Stellen – 360 mehr als im Juli – zeigen, dass trotz der Betriebsferien weiter Personalbedarf besteht", beobachtet Faust und hebt hervor: "Im Stellenbestand von derzeit rund 5320 Angeboten fällt ein Bereich besonders ins Auge: Allein in den Fertigungsberufen sind dem Arbeitgeber-Service derzeit 2745 Stellenangebote bekannt sowie 765 für Verkehrs- und Logistikberufe und 535 für Gesundheits- und Pflegeberufe."

Knapp 2880 Personen meldeten sich im Laufe des Monats oder erneut arbeitslos, 190 mehr als im Juli und auch 30 mehr als im Vorjahresmonat. Davon kamen knapp 1120 direkt aus Erwerbstätigkeit. 2410 Männer und Frauen konnten sich im Gegenzug aus der Arbeitslosigkeit abmelden, 770 von ihnen in Arbeit, sowie weitere knapp 500 in Ausbildung oder Qualifizierung.

Im Landkreis Tuttlingen wurden im August 2165 Arbeitslose gezählt, 110 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg um ein Zehntel auf 2,8 Prozent. Im Kreis Rottweil erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 160 auf 2320. Die Quote stieg hier um zwei Zehntel auf genau drei Prozent. Im Schwarzwald-Baar-Kreis gab es mit plus 190 auf 4140 ebenfalls einen leichten Anstieg bei den Arbeitslosen. Die Quote liegt dort mit aktuell 3,6 Prozent um zwei Zehntel höher als im Vormonat.