An den Plänen, aus dem Alten Spital in Rottweil ein Hotel zu machen, arbeitet die Rebholz-Immobiliengruppe. Foto: Otto

Rebholz-Gruppe tüftelt weiter an Plänen fürs Alte Spital: Günter Tarlatt: "Wir sind im Gespräch mit der Stadt":

Rottweil - Die Rebholz-Immobiliengruppe mit Sitz in Bad Dürrheim bleibt weiter dran: Aus dem Alten Spital in Rottweil soll ein Hotel werden.

Im Oktober waren die Pläne für den Umbau im Bauausschuss vorgestellt worden, seither hatte man nichts mehr von dem Projekt gehört. Wie Günter Tarlatt von der Rebholz-Immobiliengruppe nun im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, werde an den Plänen weiter gearbeitet. In Partnerschaft mit Rottweiler Unternehmen entwickle man ein Konzept für die Nutzung des Alten Spitals als Hotel, so Projektentwickler Günter Tarlatt. Beteiligt sei unter anderem Merz Immobilien. "Mit der Stadt sind wir im Gespräch."

Die Pläne hatten im Bauausschuss allerdings für gemischte Reaktionen gesorgt. Zwar ist die Freude über einen Investor, der in der Stadt ein Hotel realisieren will, grundsätzlich groß, mit dem Projekt im Alten Spital sind allerdings einige etwas heiklere Themen verbunden. Um einen rentablen Hotelbetrieb gewährleisten zu können, strebt die Rebholz-Gruppe mindestens 100 Zimmereinheiten an. Und dafür sind größere Eingriffe in das derzeit bestehende Gebäudeensemble – und eventuell sogar in die Stadtmauer – vonnöten. Ein Teil der Zimmer soll im Spital selbst entstehen, für den anderen Teil ist ein Neubau im rückwärtigen Bereich geplant. Dafür wiederum müsste das Gebäude St. Anna abgerissen werden. Und: Für die Gäste müssen Stellplätze her, die mit einer Tiefgarage geschaffen werden sollen. Dies sei freilich eine sehr teure Möglichkeit, so Tarlatt, aber: "Ein Hotel ist so gut, wie es angefahren wird."

Der Vorentwurf sah außerdem vor, dass der Neubau über die Stadtmauer hinausragt. Etwas, dass mit dem Geschichtsverein nicht zu machen sei, hatte Jürgen Mehl (SPD) im Oktober erklärt. Ein Thema ist laut Tarlatt weiterhin ein Schrägaufzug vom Neckartal nach oben in die Stadt und damit der mögliche Anschluss an den Ringzug.

Das wiederum würde sich mit einem weiteren Projekt ergänzen: Wie wir mehrfach berichteten, will der neue Besitzer der Primtalbrücke, Klaus Döbel, den Ringzughalt an der Saline beleben und die Brücke mit Waggons und angeschlossenem Naturpark im Tal zum touristischen Ziel machen.

Was allerdings kein Thema für die Rebholz-Immobiliengruppe ist, ist das Berner Feld: Für die Hotelpläne dort oben interessiere sich das Unternehmen nicht. Der Standort am Turm allein reiche nicht, die Stadt muss seiner Meinung nach eingebunden sein, wenn das Projekt klappen soll. "Es ist schon richtig, dass wir im Zentrum drin sind", sagt er über die eigenen Hotelpläne.

Der städtische Fachbereichsleiter Lothar Huber hatte dem Bauausschuss im Oktober versichert, dass man sich um Lösungen bemühen werde. Bleibt also abzuwarten, in wie weit das Konzept der Rebholz-Gruppe überarbeitet wird. Derzeit sind im Alten Spital Flüchtlinge untergebracht.