Hier sind Birgit Schwab an der Flöte und Mario Kopf am Fagott zu sehen. Birgit Schwab ist Musikerin am Niedersächsischen Staatstheater in Hannover, Mario Kopf spielt im Orchester der Komischen Oper in Berlin. Foto: Strasser Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit Brahms, Händel und Beethoven in den Konzertsommer / Neues Programm

Von Jasmin Cools

Rottweil. Das nächste Klassik-Festival Sommersprossen verspricht mit acht vielfältigen Konzerten ein gutes zu werden. Am Samstag stellte der Vorstand in kleiner Runde im Jugendstilsaal des Rottenmünsters das Programm vor. Weiteres wichtiges Thema war die Anwerbung von Schülern als neue Mitglieder.

Vorsitzender Rudolf Strasser eröffnete die Versammlung erst einmal mit einer schlechten Nachricht. Professor Ingo Goritzki sei erkrankt und könne weder das Programm vorstellen noch am anschließenden Kammerkonzert teilnehmen. Bevor Strasser selbst den Konzertplan thematisierte, begann er mit seinem Bericht über das Jahr 2014. Dabei erwähnte er ein Projekt von Fotograf Hartwig Ebert und Musik- und Geschichtswissenschaftler Andreas Linsenmann, die einen Fotoband zum Thema "50 Jahre Kammerkonzerte" planen.

Zwar dürfe der Verein das 2017 erscheinende Buch nicht mit Vereinsgeldern unterstützen, aber man habe eigens ein Sonderkonto für Spenden beim Freundeskreis Sommersprossen eingerichtet, das Kassierer Eugen Weiß betreut. Des Weiteren berichtete der Vorsitzende vom Highlight des vergangenen Jahres, dem "Mozart trifft auf Aho"-Konzert. Die Uraufführung des finnischen Komponisten Kalevi Aho sei finanziell nur mit Hilfe der Stadt zu stemmen gewesen. Das Deutschland-Radio Kultur habe das besondere Ereignis übertragen. "Da sieht man mal, dass wir Einiges möglich machen können", sagte Strasser stolz.

Trotz solcher Erfolge lässt die Resonanz für musikalische Ereignisse zu wünschen übrig. Einer Übersicht des Kulturamtes Rottweil zufolge seien Räumlichkeiten wie die Predigerkirche oder der Sonnensaal mit durchschnittlich 200 Plätzen nur zu etwa 60 bis 70 Prozent ausgelastet. Ein deutlicher Minusfaktor sei die Fußball- Weltmeisterschaft gewesen, mutmaßt der Vorsitzende. "Andererseits müssen sich Klassik- und Fußballbegeisterung ja nicht ausschließen", meinte Strasser schulterzuckend.

Schließlich kam der Vorsitzende auf die Problematik bei der Werbung neuer Mitglieder zu sprechen. Im vergangenen Jahr habe er viele Schulen auch im Umland angeschrieben, um Schüler der Oberstufe für das Festival zu begeistern, was aber nur einen mageren Erfolg von 15 potenziellen Mitgliedern gebracht habe. Dabei koste das Sommersprossen-Festival nichts für Schüler und nur die Hälfte für Studenten. "Wie sagt man so schön: Man kann die Pferde zur Tränke führen, aber saufen müssen sie schon allein", schloss er. Die zurückgehende Teilnahme Jugendlicher bei Kulturereignissen treffe aber jeden. Die Strategie müsse jetzt sein, das persönliche Gespräch mit Konzertinteressierten zu suchen. "Am besten während des Gesprächs gleich die Beitrittserklärung und einen Stift in die Hand drücken", rät Strasser mit einem Augenzwinkern.

Gisela Hauser vom Kulturamt Rottweil, die eine große Stütze des Sommersprossen-Festivals war, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Es folgte die Vorstellung des neuen Programms für den Sommer. Seit 2011 habe man im Wechsel "große Sommersprossen" mit acht bis zehn Konzerten und "kleine Sommersprossen" mit etwa vier Konzerten veranstaltet. Nun kehre der Freundeskreis zur alten Form mit sechs bis acht Konzerten zurück.

Eine Änderung gebe es auch im Namen. Statt dem internationalen Klassikfestival würde man es nun Rottweil-Musikfestival nennen. Des Weiteren gebe es neue Fahnen und Flyer mit unterschiedlichen Musikinstrumenten darauf. Eine Besonderheit im Jahr 2015 sei der neue Konzertort in der alten Spulerei gegenüber des Badhauses, in dem am 19. Juni und am 25. Juni konzertiert wird. Bei letzterem übertrage der Deutschlandfunk.

Rottweil. Am heutigen Dienstag, 20 Uhr, bietet die Katholische Erwachsenenbildung in der Körnerstraße 23 in Rottweil den Vortrag "Das habe ich doch so nicht gemeint! – Die Kunst miteinander zu reden" an. Referent ist Frido Ruf, der Leiter der Erwachsenenbildung. Kommunikation hat so ihre Tücken. Bei diesem lebendigen Vortrag lernen die Teilnehmer die Grundregeln und -muster der Kommunikation kennen und erhalten vielfältige Tipps.

Rottweil. Der Kess-Erziehen-Kurs Abenteuer Pubertät mit fünf Treffen bei der Katholischen Erwachsenenbildung startet am Mittwoch, 4. März, 19.30 bis 22 Uhr. Die Pubertät stellt Jugendliche und Eltern vor neue Herausforderungen. Der Kurs findet in der Körnerstraße 23 statt und wird geleitet von Ulrike Wolf. Anmeldungen bei der Katholischen Erwachsenenbildung unter Telefon 0741/24 61 19 oder E-Mail info@keb-rottweil.de.

Rottweil. Heinrich Del Core, schwäbisch-italienischer Kabarettist aus Rottweil, ist am heutigen Dienstagabend ab 23 Uhr im SWR Fernsehen zu sehen. Ausgestrahlt wird die Aufzeichnung der Show "Alles halb so wild" mit Del Core im Kraftwerk in Rottweil. Zu sehen sein werden laut Fernsehsender 90 Minuten bester Comedy. In seinem Best-of-Programm präsentiert der mehrfache Kleinkunstpreisträger sympathische Beobachtungen aus dem Alltag. So findet er sich auf dem Stuhl eines Zahnarztes ebenso wieder wie auf der Urlaubsreise nach Italien. Alles halb so wild.