Fotos: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder-Bote

Zimmertheater inszeniert "Peter Pan"

Wunder, Träume und jede Menge Abenteuer: Die Inszenierung der magischen Geschichte von Peter Pan feierte am Sonntag im Zimmertheater Premiere.

Rottweil

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Rottweil. Kinder und Erwachsene waren vom Familienstück gleichermaßen begeistert. Die Interpretation von Peter Staatsmann bot eine gelungene Mischung aus Action und ernsten Themen.

Für eine besondere Wirkung sorgte auch die – am Zimmertheater inzwischen traditionell gewordene – Verbindung von Schauspiel, Musik und Gesang. Diesmal gab es neben Arien (Sandra Reineboth, Bagdasar Khachikyan) auch Digitalakkordeon-Musik (Dorin Grama).

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Traum, nie erwachsen zu werden und ein unbekümmertes, sorgloses Leben als Kind zu führen. Als der abenteuerlustige, ewig junge Peter Pan (Justus Hermann) seinen Schatten im Haus der Familie Darling verliert, lernt er die kleine Wendy (Sandra Reineboth) kennen. Er erzählt ihr von seiner zauberhaften Insel mit Feen und Piraten, bringt ihr das Fliegen bei und lockt sie ins Nimmerland. Wendy ist bereit zu fliehen. Die Versuchung, nie wirklich erwachsen zu werden, ist groß. Denn Wendy merkt, dass sich ihre Eltern immer mehr von ihr entfernen, weil sie kein niedliches Baby mehr ist. "Ich habe auch Gefühle", schreit sie.

Ein Märchen erklärt den Kindern das Erwachsenwerden

Dieses Thema steht in der Inszenierung ganz stark im Fokus. Angst, Wut, Verzweiflung, Enttäuschung und Eifersucht finden Raum und Platz. Und die Zuschauer können sich Zeit nehmen, ihre eigenen Gefühle zu verstehen.

Es sind auch viele ermutigende und stärkende Momente für junge Theaterbesucher. "Nimm dir Zeit, denn du bist fast soweit", erklingt es, als Wendy beim Fliegenlernen kurz davor ist, aufzugeben. Es ist eine der wichtigsten Botschaften: Kinder brauchen Zeit, um zu lernen. Auch Peter Pan kann von Wendy viel lernen – vor allem, wie wichtig es ist, Verantwortung für sich selbst und für andere zu übernehmen.

Für Spannung sorgen überraschende Wendungen und gefährliche Kampfszenen. Das Kinderzimmer verwandelt sich im Handumdrehen ins Piratenschiff, auch Schauspieler schlüpfen in mehrere Rollen – wie Bagdasar Khachikyan und Isabelle Groß de Garcia. Letztere wechselt zwischen der eigensinnigen und frechen Fee Glöckchen und dem furchterregenden Kapitän Hook und meistert beide Figuren glänzend.

Spannende Kämpfe und unglaubliche Fantasien erlebt Wendy im Nimmerland – und zeigt dann doch am Ende, dass auch die Wirklichkeit spannend und aufregend sein kann.

Dem Zimmertheater ist eine liebevolle Interpretation mit großartigen Schauspielern gelungen.