Schwer verletzt wird ein 17-Jähriger nach dem missglückten Maibaumstellen mitten in der Nacht in Trichtingen ins Krankenhaus eingeliefert. Foto: Karmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Polizei bei Unglück in Trichtingen und andernorts im Einsatz / In Schiltach errichten Witzbolde "Tscheckpoind"

Kreis Rottweil. Über 60 Einsätze verzeichnete das Polizeipräsidium Tuttlingen in der Nacht zu Freitag in den Landkreisen Rottweil, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Zollernalb und Freudenstadt. In Trichtingen wurde ein Jugendlicher schwer verletzt.

Die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai sei überwiegend ruhig verlaufen, teilten die Ordnungshüter gestern mit. Dennoch mussten die Polizisten zahlreiche Straftaten wegen Sachbeschädigung oder Körperverletzungsdelikten aufnehmen und entsprechende Ermittlungen einleiten. Zudem kontrollierten die Ordnungshüter zahlreiche Verkehrsteilnehmer auf ihre Verkehrstüchtigkeit. In Einzelfällen seien Ermittlungen wegen Trunkenheit im Verkehr eingeleitet worden.

Im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen stellten Beamten der Polizeiposten und Reviere fest, dass der anhaltende Regen zahlreiche Jugendliche nicht davon abhielt, mit Gegenständen wie Toilettenpapier und Rasierschaum durch Wohngebiete zu ziehen und entsprechende Spuren an Pflanzen, Zäunen, Autos oder gar Gebäudefassaden zu hinterlassen.

Auch im Landkreis Rottweil hatte es die Polizei mit Maischerzen zu tun. So hatten in Vöhringen bislang unbekannte Täter am Donnerstag in der Zeit von 12 bis 16 Uhr Teile von zwei bereitgelegten Schwalben, die zum Aufrichten des Maibaums benötigt werden, mit einer Säge durchtrennt. Die Schwalben lagerten zum Tatzeitpunkt auf dem Gelände des Bauhofs der Gemeinde Vöhringen. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 100 Euro geschätzt. Hinweise zur Sachbeschädigung nimmt der Polizeiposten Sulz, Telefon 07454/9 27 46, entgegen.

In Sulz meldete eine Zeugin gegen 21.45 Uhr ein gespanntes Panzerband über die Austraße im Bereich einer Gaststätte. Zu einer Gefährdung von Verkehrsteilnehmern kam es nicht. In Sulz-Sigmarswangen hat ein Jugendlicher am Donnerstag gegen 23 Uhr einen Brunnen in der Aistaiger Straße beschädigt und dabei einen Sachschaden von mehreren Hundert Euro verursacht. Nach bisherigen Ermittlungen zündete der Jugendliche einen – ohne entsprechende deutsche Zulassung beschafften – Böller und warf diesen in den Brunnen. Durch die starke Sprengwirkung brachen einzelne Betonteile des Brunnens heraus.

Die Mitarbeiter des Polizeipostens Sulz konnten den Verursacher ermitteln und beschlagnahmten weitere Böller. Die Ermittlungen dauern an.

In Epfendorf-Trichtingen wurde gestern kurz nach 3.30 Uhr ein 17-Jähriger schwer verletzt. Der Jugendliche hatte mit anderen Beteiligten im zweiten Anlauf versucht, den Maibaum zu stellen. Nach einer ersten notärztlichen Behandlung vor Ort wurde er laut Polizei mit Verletzungen im Bereich des Oberkörpers in ein Krankenhaus gebracht.

Bereits um 0.12 Uhr stellten die Polizeibeamten des Reviers Oberndorf fest, dass der Maibaum in der Harthausener Straße nicht aufgestellt war, sondern quer über der Fahrbahn lag. Bis die – teilweise alkoholisierten – Verantwortlichen den Baum zur Seite gelegt hatten, wurde die Örtlichkeit abgesichert.

Den Beamten wurde mitgeteilt, dass der Baum beim Aufstellen mit Schwalben abgerutscht sei. Auch beim zweiten Versuch sei der Baum abgerutscht. Zu Klärung der Unfallursache beschlagnahmten die Ermittler die Führungsschiene und die Führungsstangen. Die Ermittlungen dauern an.

Darüber hinaus rissen mehrere bislang unbekannte Jugendliche am Donnerstag gegen 22.30 Uhr im Bereich einer Gaststätte in der Sulgauer Straße in Schramberg-Sulgen einen Telefonverteilerkasten aus der Verankerung und verursachten Sachschaden in Höhe von etwa 300 Euro. Hinweise zu den Verursachern nimmt das Revier Schramberg, Telefon 07422/2 70 10, entgegen

Schramberger Polizisten kamen zudem am Donnerstag kurz vor 22 Uhr in der Hauptstraße zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einem 45-Jährigen und einem 44-Jährigen.

Nach ersten Ermittlungen soll der ältere der beiden Männer vom jüngeren zuvor in einer Gaststätte beleidigt worden sein. Danach kam es zu der körperlichen Auseinandersetzung, bei der der 44-Jährige leicht verletzt wurde. Die Ermittlungen dauern an.

Allerdings gibt es von der Mai-Nacht nicht nur Negatives zu vermelden. So erlaubten sich Witzbolde in Schenkenzell einen Scherz: Sie hisstne auf der Ruine Schenkenburg die Schiltacher Fahne. Und in Schiltach eröffneten Unbekannte einen "Tscheckpoind Tscharlie" angesichts einer Mauer, die den Hochwasserschutz an der Schiltach verbessern soll.