Die Teilnahme am Ergenzinger Pfingstturnier hat für die Zürcher Nachwuchsmannschaft einen hohen Stellenwert. Für den Ausrichter hat "die Teilnahme von Schweizer Teams bei uns sowieso eine große Tradition", sagt auch Turniermanager Jürgen Schäfer. Foto: Schwarzwälder-Bote

JugendfußballWeg nach Ergenzingen (4): FC Zürich ist heiß

Die jungen Wilden wollen wieder zuschlagen: Da in der Schweiz der älteste Fußball-Nachwuchs bereits die U 18 ist, kommt der FC Zürich mit einem jüngeren Kader als die Konkurrenz zum U 19-Pfingstturnier nach Ergenzingen – wie schon im vergangenen Jahr. Von dem Altersunterschied hat man da aber nicht viel gemerkt, denn die Schweizer gewannen das Finale gegen den FSV Mainz 05. Am Wochenende wollen die Zürcher ihren Titel erfolgreich verteidigen.

"Natürlich ist es ein Nachteil, wenn wir für ein solch gutes Turnier nicht mit den identischen Altersgruppen antreten", sagt Heinz Russheim, Leiter der FCZ-Academy, die für den vereinseigenen Nachwuchs zuständig ist. Hinzu kommt, dass sowohl die vom ehemaligen VfB-Stuttgart-Profi Ludovic Magnin trainierte U 18 als auch die U 16 des FC Zürich im Schweizer Pokalfinale steht, wodurch man nicht in Bestbesetzung nach Ergenzingen reisen wird.

"Die FCZ-Academy funktioniert perfekt"

Beim Pfingstturnier wird damit wohl eine größtenteils aus U 17-Spielern bestehende Mannschaft antreten. Dennoch sagt Russheim im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten: "Wenn wir zu einem Turnier fahren, wollen wir immer das Beste erreichen, adäquat zur Stärke des Teams. Die Titelverteidigung erachten wir als Motivation."

Während die U 16 des FC Zürich neben dem Pokalfinale auch noch Chancen auf die Meisterschaft hat, wurde die U 18 dort – wie Russheim sagt – "unter Wert geschlagen". Sie belegt in der höchsten Schweizer Nachwuchsliga momentan nur den neunten Tabellenplatz mit neun Punkten Rückstand auf Platz sechs, der zur Teilnahme an der Finalrunde berechtigt. Ausgerechnet am Samstag – zum Auftakt des Ergenzinger Pfingstturniers – findet der letzte Spieltag der regulären Saison statt, an dem der FC Zürich um 14 Uhr den FC Aarau empfängt.

Bei aller Enttäuschung über die verpatzte Meisterschaftsrunde: Vier U  18-Spieler wechselten in dieser Saison in den U 21-Kader (3. Liga) oder sogar in den Profikader. Auch wenn der sportliche Erfolg der U 18 in diesem Fall darunter gelitten hat, zeigt das doch, wie gut die FCZ-Academy funktioniert: Seit der Saison 2003/04 haben 27 Spieler den Sprung von der Nachwuchsakademie in den Profikader geschafft. Russheim betont:  "Zur Ausbildungsphilosophie des FC Zürich gehört, die Besten nachzuziehen. Wir müssen und wollen auch immer wieder Spieler ins Ausland transferieren."

Ausdrücklich gelobt wird vom Leiter der FCZ-Academy indes das Ergenzinger Pfingstturnier: "Es hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Gerne würden wir jedes Jahr teilnehmen, unabhängig von einer Titelverteidigung." Und auch der TuS Ergenzingen freut sich schon als Veranstalter auf den FC Zürich. "Die Teilnahme von Schweizer Teams hat bei uns sowieso eine große Tradition", sagt Turniermanager Jürgen Schäfer. So kam auch beim ersten Pfingstturnier vor 44 Jahren die erste ausländische Mannschaft aus der Schweiz – allerdings nicht aus Zürich, sondern aus Romanshorn.