Die jungen Wölfe wollen die Chance nutzen, sich für den Zweitligakader zu empfehlen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit den Wolverhampton Wanderers kommt ein echter Kult-Klub zum Pfingstturnier.

"Very british" wird es am Wochenende an der Ergenzinger Breitwiese, denn mit den Wolverhampton Wanderers nimmt wieder ein Verein aus dem Mutterland des Fußballs am U 19-Pfingstturnier teil.

Drei Meistertitel, vier FA-Cup-Siege, Gründungsmitglied der 1888 ins Leben gerufenen Football League, die die Urliga Englands war – die Wolverhampton Wanderers gehören zu den großen Traditionsvereinen der Insel. Dazu sind die "Wolves" (Wölfe), wie sie häufig nur genannt werden, einer der Kult-Klubs des englischen Fußballs. Meist folgen ihnen auswärts hunderte Anhänger und bei den Heimspielen, die die Wanderers bereits seit 1889 im ehrwürdigen Molineux Stadium austragen, verzeichnete der Verein aus der nordwestlich von Birmingham gelegenen 250 000-Einwohner-Stadt in dieser Saison einen Schnitt von 22 500 Zuschauern – wohlgemerkt in der 2. Liga. Zum Vergleich: Der Zuschauerschnitt der Liga liegt bei 17 900, der der 2. Bundesliga bei 17.500.

Auch im Jugendbereich machen die Wolves immer wieder positiv auf sich aufmerksam. In dieser Saison belegte die U 19 zwar nur den fünften Tabellenplatz, besiegte aber unter anderem den Nachwuchs von Manchester United, Manchester City und Liverpool. Mit dem Torhüter Harry Burgoyne, dem Mittelfeld- und Juniorennationalspieler Connor Ronan sowie den beiden Verteidigern Tendai Matinyadze und Aaron Hayden haben bereits vier Spieler aus dem U 19-Kader einen Profivertrag bei den Wanderers unterschrieben. Das Ergenzinger Pfingstturnier wird für sie eine weitere Chance sein, sich für den Zweitligakader zu empfehlen.

Nach Ergenzingen werden die Briten ohnehin mit breiter Brust fahren, betont der U 23-Coach Scott Sellars, der die jungen Wölfe zusammen mit seinem U 18-Trainerkollegen Rob Edwards an der Breitwiese betreuen wird. "Ich war in dieser Saison sehr zufrieden mit der Entwicklung der Spieler, nicht aber mit den Ergebnissen. Für die Spieler war das eine Erfahrung mit großer Lernkurve. So gesehen haben wir die Saison gut abgeschlossen, was wichtig ist, um in das Turnier in Ergenzingen mit viel Selbstvertrauen zu gehen", so Sellars im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Trotzdem weiß der U 23-Trainer der Wolves, dass die Konkurrenz am kommenden Wochenende nicht zu unterschätzen ist: "Wir nehmen an einem Turnier teil, das für Teams mit hoher Qualität gemacht ist. Auch das wird eine große Lernerfahrung für die Jungs. Vor allem, weil wir in Ergenzingen auf Teams treffen, die einen anderen Spielstil als wir in England haben. Das wird hoffentlich dazu beitragen, weiter zu lernen und Turnier-Fußball zu verstehen."

Als reine Lernerfahrung will Sellars das Gastspiel an der Breitwiese allerdings nicht verstehen und verdeutlicht: "In jedem Turnier will man so erfolgreich wie möglich sein."