Die indischen Patres fühlen sich bereits wohl im Weggental und waren bei der Feier im Rathaus dabei. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Neue Kabinettscheibe im Sitzungssaal des Rathauses / Zum Jubiläum breitgefächertes Festprogramm

Am Montagabend enthüllten Dompfarrer Monsignore Harald Kiebler und Oberbürgermeister Stephan Neher eine Kabinettscheibe im Historischen Sitzungssaal des Rathauses.

Rottenburg. Das Glasfenster soll an 500 Jahre Wallfahrt im Weggental erinnern und auch an das Wirken der Franziskaner im Weggental von 1919 bis 2016. Eine weitere Scheibe erinnert an 500 Jahre Weggental und daran, dass nun Karmeliterpatres im Weggental für ein Weiterbestehen der Wallfahrt sorgen. Die indischen Karmeliterpatres stammen aus der indischen Provinz Andhra-Pradesh.

Ein stolzes Jubiläum

In einer festlichen Zeremonie enthüllten Dompfarrer Monsignore Kiebler und der Oberbürgermeister die neue Kabinettscheibe. Neher begrüßte Vertreter der Domgemeinde, die die Scheibe gestiftet hatten, Vertreter des Weggentals, des Gemeinderates und Ortsvorsteher. Vor der Jubiläumsfeier im September, bei der Bischof Gebhard Fürst ein Pontifikalamt zelebrieren wird, sollte die neue Kabinettscheibe enthüllt werden, so Neher. Er freute sich, dass der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, Jürgen Huber, mit seiner Anwesenheit ein Zeichen der Ökumene setzte. 500 Jahre Weggental sei ein "stolzes Jubiläum", betonte Neher.

Die Idee zu einem breit gefächerten Festprogramm sei bei einem Mittagessen mit den Patres entstanden. So wird es neben dem Jubiläumsgottesdienst mit Prozession auch eine Ausstellung im Sülchgau-Museum geben, die dann an die 500-jährige Geschichte der Wallfahrtskirche erinnern wird.

Wallfahrt sehr beliebt

Neher berichtete, dass die Wallfahrt in der vergangenen Zeit neue Beliebtheit erfährt. Für viele Bürger sei das Weggental eine wichtige pastorale und seelsorgerliche Anlaufstelle. Neher sagte, dass man im Leben oftmals Fürsprecher brauche. Viele Menschen würden dabei auf Maria als Fürsprecherin vertrauen. Daher würde auch Maria im Weggental verehrt. Mit der Kabinettscheibe werde so die Tradition der Wappenscheiben und der Kabinettscheiben im oberen Teil der Fenster des Historischen Sitzungssaals weiter entwickelt.

Bislang wurden mit Wappen- und Kabinettscheiben die Hospitalstiftung, der Weggang der Patres im Weggental, das Diözesanjubiläum und auch das Bürgerwachjubiläum gewürdigt. Zudem gibt es zahlreiche Wappenscheiben zu den adligen Familien in Rottenburg. Neher berichtete, dass im Flur des Rathauses künftig alle Ehrenbürger in einem Bild gewürdigt werden sollen. Dompfarrer Monsignore Kiebler sagte, eigentlich habe er selbst die Kabinettscheibe stiften wollen. Er habe eine Affinität zu Kunst und schönen Dingen. Doch sei ihm der Kirchengemeinderat und damit die Domgemeinde zuvorgekommen, die nun die Kabinettscheibe stifteten. Er lobte auch die effektive Sitzung, in der das Festprogramm entwickelt wurde.

In einer Stuttgarter Glaswerkstatt von Viktor Saile, einem ehemaligen Hirrlinger Glasermeister, entstand nicht nur die aktuelle Kabinettscheibe, sondern auch schon einige der Vorgängerscheiben. Bei den Wappenscheiben wurden bislang welche von derer zu Au-Wachendorf gestiftet, oder auch von Eberhard von Württemberg, die aus früheren Zeiten stammt.