Ausstellung: "Freiheit – so nah, so fern. Das doppelte Ende des Konzentrationslagers Natzweiler"

Rottenburg-Hailfingen/Tailfingen/Tübingen. Die Ausstellung "Freiheit – so nah, so fern. Das doppelte Ende des Konzentrationslagers Natzweiler" im Evangelischen Gemeindehaus Lamm beginnt heute und dauert bis zum 27. März an.

Vor 70 Jahren wurden die KZ-Außenlager von Natzweiler aufgelöst. Aus diesem Anlass präsentieren die Geschichtswerkstatt Tübingen, die KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen, der Förderverein für jüdische Kultur in Tübingen e.V., und die Evangelische Stiftskirchengemeinde Tübingen die gemeinsam von deutschen und französischen KZ-Gedenkstätten konzipierte Wanderausstellung "Freiheit – so nah, so fern. Das doppelte Ende des Konzentrationslagers Natzweiler". Mit der Ausstellung und drei begleitenden Vorträgen, jeweils im Gemeindehaus Lamm, soll insbesondere über die Geschichte und die Nachgeschichte der Natzweiler-Außenlager in der Region informiert werden.

Der erste Vortrag ist am heutigen Montag, 9. März, um 20 Uhr (Großer Saal des Gemeindehauses).

Ausstellungseröffnung mit Vortrag: Die Geschichte von Natzweiler von den Anfängen bis zur Auflösung – ein Überblick. Referentin ist Frédérique Neau-Dufour.

Frédérique Neau-Dufour ist Historikerin und sie war die Leiterin der "französischen Seite" im deutsch-französischen Ausstellungsteam. Ihr Referat wird einen Überblick über die Geschichte des KZ Natzweiler geben.

Der zweite Vortrag ist am Dienstag, 17. März, um 20 Uhr (Kleiner Saal des Gemeindehauses) und hat das Thema: Todesmärsche aus den Wüste-Lagern. Referent ist Arno Huth. Er wird auf der Grundlage seines Buches "Das doppelte Ende des ›K.L. Natzweiler‹ auf beiden Seiten des Rheins" über die Todesmärsche aus den Wüste-Lagern referieren.

Arno Huth (Mosbach) von der KZ-Gedenkstätte Neckarelz war maßgeblich beteiligt an Planung und Realisation der Ausstellung. Für seine jahrelange Arbeit am oben genannten Buch bekam er den Landespreis für Heimatforschung 2014.

Der dritte Vortrag findet am Dienstag, 24. März, um 20 Uhr statt (Kleiner Saal des Gemeindehauses). Er hat das Thema "Verdrängung – ›Aufarbeitung‹ – Gedenken – Erinnerung? Die ›Nachgeschichte‹ der rechtsrheinischen Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof seit 1945". Referent ist Marco Brenneisen.

Der Vortrag skizziert die Entwicklung dieses Außenlager-Systems des KZ Natzweiler, insbesondere aber den öffentlichen Umgang mit der Geschichte der Lager sowie die erinnerungskulturellen Entwicklungen in den einzelnen deutschen Städten und Gemeinden seit 1945.

Marco Brenneisen (Mannheim) ist Diplom-Sozialwissenschaftler und ehrenamtlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen.