Viele Interessierte wollten sich beim Integrationsforum Anregungen für ihre Arbeit holen. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Integration: Forum bringt neue Ideen hervor / Berichte aus der täglichen Praxis / Vermittlung von Werten

"Interkulturelle Öffnung von Vereinen und Initiativen" war das Thema des sechsten Integrationsforums, welches der Initiativkreis Integration und die Stadt organisiert hatten.

R ottenburg . So kreisten die Vorträge und Erfahrungsberichte aus der Praxis vor allem um die Integration von Flüchtlingen in Rottenburger Vereine.

Nach einer Begrüßung durch Oberbürgermeister Stephan Neher referierte Torsten Schnittker vom Landessportverband über Integration durch Sport und interkulturelle Öffnung der Vereine. Er zeigte auf, unter welchen Bedingungen dies gelingen kann. Seit 1989 nehme sich der Landessportverband dem Thema Integration von Migranten durch Sport an.

Schnittker zeigte auch auf, warum Sport als Integrationsmaßnahme geeignet ist. So wird etwa Deutsch gelernt, und durch Sport wird auch die Lernleistung der Sportler verbessert. Wichtig sei, dass gemeinsam die Sprache erlernt wird, zudem werden soziale und kommunikative Kompetenzen vermittelt.

Auch werden Teilnehmer von Sportangeboten selbstbewusster und lernen Toleranz und Empathie. Man gehe mit den anderen der Sportgruppe Beziehungen ein. Auch seien Zuwanderer und Flüchtlinge kein Problem, sondern ein Potenzial. Im Sport gebe es traditionelle Werte, die Migranten vermittelt würden.

Es sei wichtig, dass Vereine eigene Integrationsbeauftragte installierten. Wichtig sei die Kontaktaufnahme und die Zusammenarbeit mit anderen. Auch Migrantensportvereine seien sehr wichtig. Besonderes Augenmerk müsse auf Angebote für Migrantenfrauen gelegt werden. Die Rahmenbedingungen müssten stimmen, so sollten die Räume von außen nicht einsehbar sein. Als weiteres Thema nannte Schnittker die Aufnahme neuer Sportarten, etwa Cricket, die Migranten von zuhause kennen.

David Scholz vom Landessportbund referierte zur Gestaltung von Sportangeboten mit Flüchtlingen. Hier gebe es die Möglichkeit von Freundschaftsspielen, etwa im Fußball, es könnten Turniere ausgetragen oder Konzerte und Theater angeboten werden.

Zudem entwickelte das Integrationsforum Ideen, wie sich speziell Rottenburger Vereine interkulturell öffnen können. So gab es Erfahrungsberichte, etwa vom Vorsitzenden des TVR, Klaus Maier, und aus der Abteilung Faustball. Danach berichteten Mitglieder des FC Rottenburg und des TSV Kiebingen über Erfahrungen mit der Integration von Flüchtlingen. Auch Mitglieder des Musikvereins Seebronn berichteten über dieses Thema. Ein Mitglied des russischen Kulturvereins Druzhba berichtete aus der Geschichte des Vereins und wie russische Migranten integriert werden. Auch vom Shanty-Chor berichtete ein Mitglied.

In Kleingruppen ging es um die Reflexion des aktuellen Standes in Rottenburg, um einen Blick in die Zukunft und um Vorschläge. Am Ende gab Klaus Maier Hoffnung Ausdruck, dass man das Integrationsforum in einigen Jahren vielleicht gar nicht mehr brauche – weil dann Integration bereits gelungen sei.