Sie packen mit an: Bei der Ergenzinger Jobbörse erledigen sie eine Vielzahl von Aufgaben. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Jobbörse: Angebot des Jugendbüros kommt gut an / Hilfe für Privatpersonen wird angenommen / Elisabethenverein unterstützt

Container, die sich langsam aber sicher mit Laub füllen, stehen seit einigen Wochen auf dem Gelände des katholischen Seminarkindergartens. Gefüllt werden die Container allerdings nicht durch die Mainzelmännchen, sondern von Mädchen und Jungen vom Jugendbüro.

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Dieses bietet im Rahmen einer "Jobbörse" – in enger Zusammenarbeit mit dem Elisabethenverein – Hilfe für Privatpersonen oder Institutionen.

Das Projekt "Jobbörse" entstand durch eine Kooperation des Jugendbüros Ergenzingen mit den Kirchengemeinden in Ergenzingen und Eckenweiler. Der Elisabethenverein tritt als ideeller und finanzieller Kooperationspartner auf.

Qualifikationen für nahezu jeden Job

Das Projekt stützt sich auf zwei Schwerpunkte: Zum einen sollen die Einsätze der Jugendlichen der Persönlichkeitsentwicklung dienen, zum andern der fachlichen Qualifikation, die Voraussetzung für nahezu jeden Job ist.

Eingesetzt werden bei der Jobbörse vorwiegend Schüler der Gemeinschaftsschule im Gäu, die das 14. Lebensjahr vollendet haben.

Das Projekt zielt darauf ab, Privatpersonen bei "Gefälligkeitsarbeiten" zu unterstützen. Dazu können unter anderem gehören: Rasenmähen, Laub entsorgen, Beete umgraben, Unkraut jäten, Brennholz stapeln oder auch für ältere oder kranke Menschen einkaufen und Botengänge übernehmen.

Das Projekt "Jobbörse" wurde vor nahezu zehn Jahren gegründet. Man wollte damit jungen Menschen eine Plattform bieten, sich in Schlüsselkompetenzen wie Pünktlichkeit, freundliches Auftreten und Zuverlässigkeit zu erproben. Für die Heranwachsenden ist die Hilfe außerhalb der Schulstunden etwas besonderes. Sie bekommen Arbeitserfahrung und bekommen ein Feedback durch den Auftraggeber.

Derlei Einsätze sind für viele junge Menschen eine positive Bestärkung, indem sie bei sich feststellen, dass sie vieles können, was sie sich vorher nicht zugetraut haben. Zudem bekommen sie das Gefühl, gebraucht zu werden. Wer dann eine gewisse Zeit bei der Jobbörse mitgearbeitet hat, erhält (spätestens nach seinem Ausscheiden aus der Schule) eine Zertifizierung. Diese kann dann einer Bewerbung beigelegt werden.

Das Jugendbüro selbst hat in Ergenzingen einen sehr guten Ruf. Es ist in der Gemeinschaftsschule untergebracht und bewerkstelligt eine Fülle von Aufgaben im Rahmen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Dort sind Hubert Wellhäuser und Tanja Möllenbeck nicht nur für die Jobbörse zuständig, sondern auch für die Schulsozialarbeit, offene Jugendarbeit, Gruppenarbeit und das Gemeinwesen. Wichtig ist und darauf legen die Verantwortlichen im Jugendbüro und Elisabethenverein großen Wert, dass man den jungen Helfern kein Geld gibt.

Nicht als Konkurrenzzu Dienstleistern

Man sieht sich nicht als Konkurrenz zu Dienstleistern, die professionelle Hilfe dieser Art anbieten, sondern im sozialen Bereich angesiedelt. Die Erfahrung zeigte bislang, dass ein paar Süßigkeiten sowie Lob und Anerkennung von den Jungen und Mädchen durchaus geschätzt werden.

Wenn der Auftraggeber mit deren Arbeit zufrieden war, freut sich das Projekt Jobbörse auch über eine Spende, die dann wieder zu 100 Prozent den Jugendlichen zugute kommt.

Jürgen Neef vom Elisabethenverein ist schon lange ehrenamtlicher Mitarbeiter und begleitet das Projekt "Jobbörse" schon seit Jahren. Er ist der Koordinator, sehr erfahren, was der Umgang mit den Schülern und Jugendlichen betrifft und leitet dann die Einsätze.

So an die 20 Adressen von Jugendlichen habe er, so Neef, die er je nach Bedarf einsetze. An ihn sollte man sich wenden, wenn man die Jobbörse in Anspruch nehmen möchte. Jürgen Neef ist unter der Telefonnummer 07457/38 18 zu erreichen.