Schwerverletzter Lkw-Fahrer muss aus Führerhaus geborgen werden / Leichtverletzte und Sachschaden im Rückstau

Rottenburg/Herrenberg. Auf Höhe der Gemarkung Ammerbuch kam es am Donnerstag um 14.50 Uhr auf der A 81 zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Lkw und einem Sattelzug (wir berichteten).

Nach neustem Erkenntnisstand verringerte der 38-jährige Fahrer eines mit neuwertigen Fahrzeugteilen beladenen Sattelzuges, der den rechten Fahrstreifen der A 81 in Fahrtrichtung Stuttgart befuhr, seine Geschwindigkeit auf Höhe des Parkplatzes Geyern aufgrund eines Rückstaus. Hierzu verwendete der 38-Jährige das Warnblinklicht, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen. Im Verlauf näherte sich ein 49-jähriger Fahrer eines Lkws mit Anhänger, der Lebensmittel geladen hatte.

Der 38-Jährige hatte seinen Sattelzug zwischenzeitlich bereits beinahe zum Stillstand gebracht als der direkt hinter diesem fahrende 49-Jährige mit seinem Lkw ungebremst in den Auflieger des Sattelzugs prallte. Der Sattelzug wurde durch die Aufprallwucht zunächst nach vorne beschleunigt und etwa sechzig Meter weiter in Fahrtrichtung Stuttgart versetzt. Der Auflieger kam letztlich quer zu den Fahrstreifen zum Stillstand. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der 49-Jährige in seinem Führerhaus eingeklemmt.

Der Fahrer konnte erst mittels schweren Bergungsgeräts der Rettungsdienste aus dessen Führerhaus befreit und mit schwersten Verletzungen und einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden. Der 38-Jährige erlitt keine Verletzungen. Für die Dauer der Verkehrsunfallaufnahme kam es zur Vollsperrung des Autobahnabschnittes zwischen den beiden Ausfahrten Rottenburg und Herrenberg.

Die Sperrung dauerte von 15 Uhr bis in die frühen Morgenstunden des Freitag an. Um 1.25 Uhr am Freitagmorgen konnte die Sperrung aufgehoben werden.

Zur Bergung der beiden Fahrzeuge sowie zur Ausleuchtung der Unfallstelle, mussten ein Bergemanager, ein Havariekommissar und das Technische Hilfswerk mit drei Fahrzeugen und zehn Einsatzkräften hinzugezogen werden. Der Lkw des 49-Jährigen wurde zur weiteren Klärung des Unfallhergangs sichergestellt. Die Ermittlungen dauern an. Der Sachschaden an den Fahrzeugen beläuft sich auf 210 000 Euro. Der Sachschaden an der gesamten Ladung beläuft sich auf 150 000 Euro.

Sachschaden in Höhe von 56 000 Euro an Fahrzeugen entstanden

Die Absicherung der Unfallstelle sowie die Ausleitung des nachfolgenden Fahrzeugverkehrs erfolgten durch die Autobahnmeisterei, die mit Spezialfahrzeugen und sechs Helfern vor Ort war sowie durch die Polizei. Zeitweise kam es verkehrsbedingt zu einem Rückstau von bis zu zwanzig Kilometern. Zur Verkehrsunfallaufnahme waren über den Zeitraum fünf Einsatzfahrzeuge der Verkehrspolizeidirektion eingesetzt.

Zur Bergung des Schwerverletzten waren ein Rettungs-, ein Notarztfahrzeug, ein Rettungshubschrauber sowie die Feuerwehren Rottenburg, Ergenzingen und Herrenberg mit zehn Fahrzeugen und insgesamt 33 Einsatzkräften eingesetzt. Ein Polizeihubschrauber befand sich unterstützend im Einsatz.

Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt machen können, werden gebeten, sich mit der Verkehrspolizeidirektion Ludwigsburg unter der Telefonnummer 0711/6 86 90 in Verbindung zu setzen.

Kurz vor 15 Uhr ereignete sich dann ein Folgeunfall im Rückstau des Unfalls mit den Lastzügen (wir berichteten). Nach neusten Angaben der Polizei befuhren ein 48-jähriger Fahrer eines Kleintransporters, eine 45-jährige Fahrerin und ein 40-jähriger Autofahrer den rechten Fahrstreifen der Autobahn in Fahrtrichtung Stuttgart. Aufgrund des Staus hielten diese alle verkehrsbedingt an.

Nach neuesten Angaben der Polizei hatte ein nachfolgender  68-jähriger Fahrer eines Klein-Lkws diesen Umstand aufgrund überhöhter Geschwindigkeit und Unachtsamkeit zu spät erkannt und versuchte noch durch Ausweichen nach links eine Kollision mit dem Kleintransporter zu vermeiden.

Der 68-Jährige kollidierte jedoch mit diesem. Der Kleintransporter wurde dadurch nach vorne beschleunigt, beschrieb eine Rechtskurve vorbei an einem vor ihm wartenden Kleinwagen und kippte nach links auf diesen. Der Kleinwagen wurde dazu noch auf einen vor diesem stehenden Kombi geschoben. Der 68-Jährige fuhr infolge des Ausweichmanövers an diesen Fahrzeugen links vorbei und kollidierte erneut mit einem nun auf dem linken Fahrstreifen wartenden 51-jährigen Fahrer eines Pkws.

Abschließend fuhr der Lkw-Fahrer noch auf den Auflieger eines 46-jährigen Fahrer eines Sattelzugs auf, der ebenfalls auf dem rechten Fahrstreifen stand und kam dort dann letztlich zum Stillstand.

Bei der Kollision zogen sich der Unfallverursacher sowie die Insassen des Kleintransporters und des Kleinwagens leichte Verletzungen zu.

An den Fahrzeugen entstand Sachschaden in Höhe von 56 000 Euro.

Vier Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Zur Versorgung der Verletzten waren der Rettungsdienst und ein Rettungshubschrauber im Einsatz.