Foto: Scharnowski

Jubiläumsumzug gelungen. Viele befreundete Gruppen zu Gast. Gäste aus Talheim und Waldachtal.

Neustetten-Remmingsheim - Richtig krachen ließen es die Narrenfreunde Remmingsheim anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens.

Am Freitag fand ein Nachtumzug mit 38 Gruppen und etwa 1000 Hästrägern statt. Ein voller Erfolg, wie nicht nur Vorsitzender Wolfgang Visel berichtete. Bei der anschließenden Party in der Stäbles-Halle war beste Stimmung. Die Security-Mitarbeiter hatten einen ruhigen Abend, im Gegensatz zum Publikum, das sich bis spät in die Nacht amüsierte.

Beim Jubiläumsumzug war der Wettergott mürrisch: "Saukalt" war es, zudem nieselte es. Doch das beeinträchtigte die Zuschauer in keiner Weise. Dicht gedrängt standen sie mit Kind und Kegel am Straßenrand.

54 Zünfte zum Teil mit mehreren Wagen

Wolfgang Visel moderierte gekonnt, er ging auf die Entstehung und Themen der Hästräger ein und begrüßte sie mit ihrem jeweiligen Narren-Ruf. Insgesamt waren 54 Zünfte gemeldet, die zum Teil mit mehreren Themen im Zug waren. Hin und wieder mogelten sich auch andere Gruppen dazwischen. 2000 Maskenträger waren unterwegs.

Die Hexen, immer für einen Streich aufgelegt, trieben ihre Narretei nicht nur mit jungen Mädchen, die ins Karussell gesteckt wurden, sondern auch mit schwergewichtigen Männern, die mitgezogen wurden.

Den Anfang machte der Gastgeber, die Narrenfreunde Remmingsheim. Viele Vereine hatten eine weitere Anfahrt – unter anderem aus Waldachtal. Weitere Gruppen kamen aus Rottenburg und den Stadtteilen, Tübingen oder Hirrlingen.

Die Reutlinger zeigten eine beeindruckende Pyramide. Die größte Gruppe kam aus Rangendingen, die kleinste aus Nagold. Die Zigeuner-Gruppe aus Untertalheim verteilte viel Stroh, aus anderen Wagen wurden großzügig Süßigkeiten geschleudert.

Den Vogel abgeschossen hatte der Kindergarten mit seinem Bücherwurm. Die Kids wurden in einen langen Schlauch gesteckt: So konnte keines weglaufen, warm und trocken war es ebenfalls. Sie bekamen viel Applaus von den Umzugsbesuchern.

Insgesamt dauerte der Umzug etwa zwei Stunden. Trotz des unangenehmen Wetters blieben die Gäste bei bester Laune bis zum letzten Wagen. Die Straßen-Fasnet lief weiter, es gab viele Möglichkeiten zur Einkehr. In der Stäbleshalle konnten sich die Gäste aufwärmen, es gab Programm und ausgelassene Stimmung.

Alles war gut durchdacht und organisiert, ob Beschilderung, die Wegstrecke, die vielfachen Anlaufmöglichkeiten, die Bereitschaft der Feuerwehr und des Roten Kreuzes.

Wolfgang Visel hat mit seinen Vereinskollegen – an beiden Tagen waren etwa 180 Mitarbeiter im Einsatz – ein ringsum würdiges, schwäbisch-alemannisches Jubiläumsfest gestaltet, das weder altbacken noch trocken war.