Nach vorne solle es gehen, statt dem Ball hinterherzurennen: Das fordert Ergenzingens neuer Trainer Siegfried Werner von seinem Team. Foto: Wagner

Bezirksliga vor der neuen Runde (12): TuS Ergenzingen von erheblichen Verletzungssorgen geplagt.

Sofortiger Wiederaufstieg? Mit dem Gedanken scheint man sich beim TuS Ergenzingen nicht zu beschäftigen. Stattdessen mahnt der neue Trainer Siegfried Werner: "Wir wollen nicht nach unten durchgereicht werden." Sein Konzept: Eigengewächse.

Schon in der Vorsaison schafften mehrere Nachwuchsspieler den Sprung von der A-Jugend in den Aktivenbereich. Daran will Werner, der in der Sommerpause vom VfL Herrenberg kam, aufbauen: "Damit habe ich schon in Herrenberg gute Erfahrungen gemacht." Mit Tim Sabitzer, Marco Hiller, Marco Branz, Robin Hebold und Michael Schenk sind es dieses Mal fünf Eigengewächse, die in den Bezirksliga-Kader wechseln – und dort sofort gefordert werden sollen.

"Wir wollen sie so schnell wie möglich integrieren und so den Kader verbreitern", sagt Werner, der die Nachwuchsspieler schon beim Gäu-Pokal eingesetzt hat – und mit der Leistung überaus zufrieden war. Allerdings weiß der neue Ergenzinger Coach auch aus Erfahrung: "Spieler aus der A-Jugend spielen am Saisonbeginn oft gut, können aber einbrechen. Wir hoffen, dass wir sie dann auffangen können."

Verschmerzen musste der TuS in der Sommerpause drei Abgänge: Patrick Francisco ging zum FC Gärtringen in die Verbandsliga, Florian Liebig und Daniel Pinjusic heuerten beim Sportverein in Werners Heimatgemeinde Bondorf an. Die beiden Neuzugänge kommen jeweils vom SV Nufringen aus der Kreisliga A: Paul Lubig und Pascal Werner. Letzterer ist der Sohn des neuen Trainers.

Taktisch will Werner einiges umstellen, um sein Team so an die neue Liga zu gewöhnen: "In der Landesliga ist der TuS oft hintergelaufen. Jetzt in der Bezirksliga wollen wir mal das Spiel machen." Klar sei aber, dass man keine Wunder erwarten dürfe. Werner unterstreicht: Es habe schon viele Landesliga-Absteiger gegeben, die mit der neuen Liga nicht zurecht kamen und sofort nach unten durchgereicht wurden. Das zu verhindern sei in dieser Saison oberstes Ziel – neben der Integration der Eigengewächse. Von etwaigen Niederlagen zum Saisonbeginn wolle man sich daher nicht aus der Ruhe bringen lassen. Werner: "Diese Zeit geben wir uns."

Dass der erfahrene Trainer den Ball flach hält, hängt auch mit dem Blick aufs eigene Lazarett zusammen, das in den letzten Tagen rapide gewachsen ist. Fast ein Dutzend Spieler ist derzeit nicht einsatzbereit. Dazu gehören Dennis Baur, Daniel Widmann, Markus Brändle, Pascal Werner, Steffen Stark, Kai-Lukas Koesling, Rafael Garcia und Michael Schenk. Ein ganz großes Fragezeichen steht hinter Kai Frank, er wird nach einer schweren Schulterverletzung vielleicht gar nicht mehr Fußball spielen können. "Innerhalb von eineinhalb Wochen hat es uns richtig hart erwischt", bedauert Werner, gibt sich aber gleichzeitig optimistisch: "So ist halt Fußball. Damit müssen wir klar kommen."