Wahl der stellvertretenden Kommandanten beschäftigt Ortschaftsrat / Drei Monate Zeit bleiben für die Kommandantensuche

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Die in zwei Lager gespaltene Ergenzinger Feuerwehr bereitet auch den Ortschaftsräten Kopfzerbrechen.

Nachdem am 12. Juli in einer außerordentlichen Versammlung entgegen dem Vorschlag des Feuerwehrausschusses mehrheitlich Frank Baur zum ersten und Frank Veith zum zweiten Stellvertreter des Kommandanten gewählt wurden, endete der Abend im Chaos. Der langjährige Kommandant Adelbert Baur trat zurück, war aber bereit, sein Amt bis auf weiteres auszuüben.

Nachdem die beiden Stellvertreter nun vom Ortschaftsrat bestätigt wurden, muss noch der Gemeinderat seinen Segen dazu geben, dann wird Baur sein Rücktrittsgesuch einreichen. Die Feuerwehr hat dann drei Monate Zeit, einen Kommandanten zu finden. Findet sie keinen, werde der Oberbürgermeister einen Kommandanten bestimmen, so der bei der Sitzung anwesende Bürgermeister Volker Derbogen. Dieser muss allerdings nicht unbedingt aus Ergenzingen kommen.

Ortsvorsteher Hans Beser erläuterte, dass zwischenzeitlich die Verwaltung und auch zwei Mal ein Mentor versucht hätten, die Risse innerhalb der Wehr zu kitten – allerdings ohne Erfolg. Trotzdem, so räumte Beser ein, stehe die Wehr klar zu ihren Aufgaben.

Dass die Floriansjünger einiges an Kredit verspielt haben, wurde in der Diskussion deutlich. Ein Durchwinken der von der Feuerwehr vorgeschlagenen Kandidaten gab es dieses Mal nicht. Der Fraktionsvorsitzende von CDU und Unabhängigen, Rudi Schäfer, der zuvor eine geheime Wahl der beiden Stellvertreter beantragt hatte, forderte die Wehrmänner unmissverständlich auf, zu einer Einheit zurückzufinden.

Der künftige Ortsvorsteher Reinhold Baur brachte es auf den Punkt: Bis zu der Versammlung im Juli galt die Ergenzinger Wehr als Vorzeigeobjekt, jetzt sei das Thema Feuerwehr auch im Ortschaftsrat diskussionspflichtig, zumal das Lagerdenken nicht vom Tisch sei.

Cornelia Ziegler Wegner (Bürger für Ergenzingen) sprach sich dafür aus, die Wahl der beiden Kandidaten zu akzeptieren, da sie demokratisch gewählt seien und man eine Empfehlung an den Gemeinderat geben müsse.

Beruflich bedingt nicht immer verfügbar

Frank Baur und Frank Veith sind aufgrund ihrer Lehrgänge, ihrer langen Feuerwehrzugehörigkeit und ihrer Ausbildung qualifiziert für ihre künftigen Ämter, das steht in Stein gemeißelt. So galt es letztlich nur noch, sich über das zu unterhalten, was im Ort geredet wird. Nämlich dass beide Kandidaten beruflich bedingt nicht immer zur Verfügung stehen. So fragte Hannelore Renz (CDU und Unabhängige) an, ob diese denn auch erreichbar seien. Für den verhinderten Frank Baur konstatierte der Ortsvorsteher, Baur habe ihm versichert, dass er in der Lage sei, dies zu bewerkstelligen und dass er dieses Amt gemäß den Voraussetzungen gewissenhaft ausführen könne.

Frank Veith, der künftig in Stuttgart arbeitet, nahm selbst Stellung: "Erreichbar bin ich immer, allerdings vergeht einige Zeit, bis ich vor Ort bin". Beser dazu: "Wir müssen Klartext reden, bis Sie von Stuttgart aus in Ergenzingen sind, ist die Feuerwehr längst ausgerückt". Veith dazu: "Ich muss auch nicht immer da sein, wir sind ein Team und es wird immer mal einer ersetzt werden müssen".

Christina Baur (BfE) unterstützte Veith. Es seien einige Feuerwehrleute nicht vor Ort und dass zum Beispiel der Kommandant, wie das bisher der Fall gewesen sei, vor Ort arbeite und immer zur Verfügung stehe, das gebe es wohl in Zukunft nicht mehr.

Letztlich wurde Frank Baur mit acht Mal ja, einem Mal nein und drei Enthaltungen als erster Stellvertreter des Kommandanten bestätigt. Das Gleiche gilt für Frank Veith, der sieben Mal ja, drei Mal nein und zwei Enthaltungen auf sich vereinigte.