Nazir Denizhan aus Rottenburg arbeitet seit 25 Jahren bei Beton Kemmler in Tübingen-Hirschau. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

25 Jahre bei Beton Kemmler in Tübingen Hirschau / Nazir Denizhan aus Rottenburg fertigt Schächte nach Plan

Rottenburg/Tübingen-Hirschau. Er ist einer der Dienstältesten in der Schachtabteilung und verfügt dort über viel Erfahrung: Als Arbeiter in der Produktion stieg Nazir Denizhan vor einem Vierteljahrhundert bei Beton Kemmler in Tübingen-Hirschau ein. "Ich mag meine Arbeit", versichert der 52-Jährige anlässlich seines Mitarbeiterjubiläums.

Der gebürtige Türke, der seit weit über drei Jahrzehnten in Rottenburg lebt, arbeitet selbstständig und fertigt die Schächte nach Plan. Dafür baut er Schalungen zusammen, armiert und betoniert diese und entfernt sie nach dem Aushärten wieder von den fertigen Schächten. "Es ist eine kurzweilige Tätigkeit, die mir Spaß macht", sagt Denizhan. "Er ist ein fleißiger und zuverlässiger Mitarbeiter und stets zur Stelle, wenn man ihn braucht", lobt Produktionsleiter Ralf Kalestra.

Der Jubilar stammt aus dem Nordosten Anatoliens. Geboren ist er 1963 in Bayburt. Der Vater ging 1970 als Maurer nach Deutschland, denn hier ließ sich mehr Geld für die Familie verdienen als in der Türkei. Als der Jubilar mit 14 Jahren die Schule beendet hatte, half er zunächst zwei Jahre in einem Autohandel in seiner Heimatstadt aus. Eine Berufsausbildung wie in Deutschland gab es nicht, und Denizhan war gezwungen, irgendwie Geld zu verdienen.

1979 holte der Vater seinen ältesten Sohn zu sich nach Rottenburg. Seine ersten beiden Jahre verbrachte Denizhan auf der Berufsschule und lernte dort die neue Sprache. 1982 machte er seinen Berufsschulabschluss und begann danach als Bauarbeiter. Gemeinsam mit dem Vater mauerte er Wände oder betonierte auf vielen verschiedenen Baustellen in der Region. Mehrmals wechselte er die Firma. Einige Jahre war er auch im Straßenbau tätig.

1990 berichtete ihm ein Freund, dass man bei Beton Kemmler in Tübingen-Hirschau Arbeiter in der Produktion suchte. Denizhan wurde genommen und begann in der Schachtproduktion zu arbeiten, wo er heute immer noch tätig ist. "Froh war ich vor allem, dass ich nicht mehr im Freien arbeiten musste und auf den Baustellen der Hitze, Nässe und Kälte ausgesetzt war", ergänzt er. Denizhan ist seit 1984 verheiratet. Auch seine Frau stammt aus der Türkei. Er hat sie dort auf einem seiner Urlaube kennengelernt.

1985 wurde die erste Tochter des Paares geboren, vier Jahre später folgte der Sohn. Erst 1992 zog auch Denizhans Frau mit den beiden Kindern nach Deutschland um. Dort kam 1996 die zweite Tochter zur Welt. Die Familie lebt in Rottenburg. Einen Großteil seiner Freizeit verbringt der Jubilar im Türkischen Verein. "Ich habe viele Freunde. Gemeinsam schauen wir Fußball, trinken Kaffee und reden viel", lächelt er. Gerne und oft geht der Jubilar auch zum Schwimmen. "Und gehe ich gerne spazieren", sagt er.

Auch nach 36 Jahren im Schwäbischen ist Nazir Denizhan immer noch fest in seinem Heimatland verankert. Seine Eltern und die fünf Geschwister leben allesamt in der Türkei. Daher verbringt der Jubilar alle seine Urlaube dort im großen Kreis der Familie. Sobald er in 15 Jahren in die Rente geht, will er wieder zurückkehren in seine Geburtsstadt Bayburt.