Fasnet: Rathausübernahme in Baisingen

Rottenburg-Baisingen. Die Baisinger Narren haben einen guten Draht zur Ortsverwaltung. Mal wird der Rathaussturm genüsslich zelebriert, mal geht es "ratz-fatz".  

Ein erschöpfter Horst Schuh traf am Rathaus ein. Er musste zuvor in Karlsruhe wichtigen Terminen nachgehen. Geduldig warteten die Hopfa-Teufele vor der Schloss-Scheuer.  

Schuh "flüchtete" dann in sein Amtszimmer. Ein Ortschaftsrat stand ihm bei, indem er die Kasse an sich nahm. Die Teufele wurden langsam laut: "Mo ischd d’r Kerle"? Plötzlich ging ein Fenster auf, ein lachender Horst bemühte sich, energisch zu gucken: "Was isch da draußa für an Radau, i ka meine Auge et traun. Dia Hopfa-Teufele, dia Narrabrut isch scho wieder em Schlosshof ond tuat et guat. Dia nehmet net de kleine Fenger, sondern dia ganz Hand, ond frech ond rabiat sen se ao"!

Von Klaus hieß es dann: "Was ischd denn des scho wieder für a Gebruddel, aha, der Ortschaftsrat mitsamt dem Ortsvorsteher! Wissed ihr et, was heut für an Tag ischd? Ihr hendt nix mehr zu melden. Kommet ihr freiwillig?" Der Ortschaftsrat weigerte sich. Die Antwort: "Na denn, Hopfa-Teufele, macht euch bereit zum Rathaussturm, den Ortschaftsrat und seinen Boss, den schmeißed m’r jetzt aus dem Schloss."

Kasseninhalt wird unter dem Volk verteilt

Mit Genuss wurde das Rathaus gestürmt, Ortsvorsteher und Ortschaftsrat wurden auf den Hof gebracht mit der Bekanntmachung: "Ab jetzt regiert die Narretei. Es gelten hier die Hopfa-Teufele-Gesetze, die sind für unsere Bürger eh die besten. In diesem Sinne lasst uns sagen, wir wünschen euch eine glückselige Fasnet." 

Der Inhalt der Kasse – Süßigkeiten – wurde großzügig unter dem Volk verteilt. Dann ging es ab in den Jugendraum, es wurde gefeiert mit allem Drum und Dran. Ein entspannter Horst Schuh meinte: "Daheim zu feiern, ist am schönsten."