Foto: Scharnowski

Kübelesrennen und Kirbe des Musikvereins Bieringen äußerst gelungen. Bierkisten und Sprudelflaschen zum Boot umfunktioniert.

Rottenburg-Bieringen - Ob die Bieringer einen besonderen Draht zum Wettergott haben? Der Verdacht liegt nahe. Bei einmal mehr strahlendem Herbstwetter wurde das legendäre Kübelesrennen veranstaltet.

20 tapfere Kapitäne wagten sich mit ihren abenteuerlichen Gefährten und Besatzungen in den Neckar. Dieser hatte einen ziemlich niedrigen Wasserstand, das machte das Ganze noch interessanter; denn je schwerer das "Schiffle", um so mehr musste geschoben werden. Wäre eine Besatzung baden gegangen, hätte sie locker das Ufer erreicht mit nassen Füssen bis zum Knie.  

Ferdinand Truffner moderierte in der von ihm gewohnten Weise humorvoll und informativ. Die Lumpenkapelle Schwalldorf, bisher hatte sie immer den Schlusspunkt gesetzt, ging diesmal als erstes durchs Ziel. Der Grund: Sie hatten sich als erste angemeldet. Drei Ammertäler Kübel folgten. Das Boot "Tom Sawyer und Huckleberry Finn" holte mächtig auf, es stoppte auch den "Roten Baron" von Klaus Tappeser, der vom "Weißen Hai" verfolgt und abgehängt wurde.

Dem folgte der Einbaum, der sich beim letzten Fest des MV Bieringen schon der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Bei der Gaudi wird häufig vergessen, was die einzelnen "Kübele" an Zeit und Arbeit gekostet haben. Laut Ferdinand Truffner wurden mehrere Motorsägen verschlissen, das verbrauchte Benzin könne nur in Barrel gemessen werden, die Mengen von Wurstsalat, Pizza und Weizenbier ließen sich in Zahlen nicht umsetzen. Die Arbeitszeit war aber schnell vergessen. Das Ergebnis war ein Highlight, das zwar nicht ganz dicht war, aber fuhr. Die Pappel stammt aus Wendelsheim, sie ist fünf Meter lang und fünf Tonnen schwer.  

Stilvoll kam eine große Geburtstagstorte auf dem Neckar angeschwommen. OB Stephan Neher gratulierte auf diese Weise dem Musikverein Bieringen. Der absolute Publikumsliebling, die Feuerwehr Jahrgang 1965/66, kam mit Blaulicht, Löscheinsatz und viel guter Laune zum Ziel, herzlich begrüßt von ihren Kollegen, die arbeiten mussten. Es gab eine amüsante Spritzerei.

Der Musikverein Nabern stellte sich mit einer Besonderheit vor: 40 leere Kisten Bier. Der Verein hatte sich in aufopfernder Weise darum bemüht, dass die Kasten nicht zu schwer sind. Da Bieringen und Nabern ein Herz und eine Seele sind, wurde es ausreichend honoriert.  

Ähnlich gelagert war das Piratenboot "Rominata", dort wurde mit 540 PET-Flaschen der schwimmbare Untersatz gezaubert. Wie viel Flaschenpfand da fällig wäre? Ein großer Seufzer.  

Die Plätze belegten bei der Jugend: Tom Sawyer und Huckleberry Finn, das Jakobskübele; bei den Erwachsenen der Bierkübel, die Feuerwehr und Rominata. Den Sonderpreis verdiente die Geburtstagstorte mit OB Neher.  

Das Festzelt war gerammelt voll, selbst außerhalb gab es nur wenige Plätze. Es bildeten sich lange Schlangen, nicht nur beim Kuchenverkauf. Wer sich schnell eine Schlachtplatte erobern konnte, zeigte sie voller Stolz, obwohl man bei den Bedienungen den Eindruck hatte, dass sie einen Dauerlauf absolvieren.

Wiederum hat der MV Bieringen gezeigt, dass auf seine Mitglieder Verlass ist, alles lief Hand in Hand und trotz Stress höflich und zuvorkommend.  

Die Feuerwehr hatte einen Schwereinsatz im wahrsten Sinne des Wortes. Die Wasserfahrzeuge wogen viel. Auch wenn es "nur einige Zentner" sind, geht das ins Kreuz. Trotz allem waren die Mannen bester Laune und konnten selbst im Wasser herumalbern. Das DRK war ebenfalls zur Stelle, der Notarzt war an der Anlegestelle.

Glückwunsch an den Verein, der auch in der Auswahl der Musikkapellen ein glückliches "Händchen" hatte und der dieses Mammutfest locker gestemmt hat.