Lukas Schmid schwingt mit gerade einmal 26 Jahren bereits den Taktstock. Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte des Musikvereins Baisingen (II) / Lukas Schmid leitet die Kapelle beim morgigen Serenadenkonzert im Schlosshof

Rottenburg-Baisingen. Aus den eigenen Reihen übernahm Siegfried Wollwinder-Schiller 1990 den Taktstock. Seit 1987 absolvieren die Baisinger Jungmusiker D-Leistungskurse, welche den Leistungsstand widerspiegeln und die Motivation und die Freude an der Musik fördern sollen. Bereits 1993 präsentierte sich der Musikverein unter der Leitung von Siegfried Wollwinder-Schiller außerhalb der deutschen Grenzen bei der Partnerkapelle Heimattreue im Burgenland. Bei seinem ersten Wertungsspiel 1993 in Bitz erreichte man auf Anhieb in der Unterstufe die Note sehr gut.

Im Frühjahr 1997 gab der Musikverein Baisingen erstmals ein Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Thanheim. In den folgenden Jahren stellte sich Siegfried Wollwinder-Schiller mit seiner Kapelle erneut der Jury bei den Wertungsspielen. In der Mittelstufe erreichte man beide Male die Note sehr gut bis gut. Nicht nur die Wertungsspiele prägten das Vereinsgeschehen, auch im Ausland konnte man sich musikalisch präsentieren. So stand 1998 der Besuch zum 35-jährigen Jubiläum der Partnerkapelle Baumgarten und 1999 der Karneval in Yutz (Frankreich) auf dem Programm. 2002 wurde des Dirigenten Traum wahr. Das Konzert konnte endlich zum ersten Mal unter dem Motto "Musik von Burgen, Schlösser und Schlossherren" in der Schloss-Scheuer stattfinden.

2005 hieß der Musikverein die Partnerkapelle aus Baumgarten bei der Fronleichnam-Hocketse im Schlosshof willkommen. Am folgenden Samstag fand in der Schloss-Scheuer ein Jubiläumskonzert statt. Eine Neuheit war das Musizieren in den einzelnen Registern. Siegfried Wollwinder-Schiller gab im Frühherbst bei den Konzertvorbereitungen seinen Rücktritt zum Weihnachtskonzert 2005 nach 15 Jahren bekannt.

Sein Amt als Dirigent übte er mit viel Idealismus aus und prägte den Musikverein dadurch nachhaltig. Als Anerkennung wurde er zum Ehrendirigenten ernannt.

Die Verantwortlichen des Musikvereins Baisingen, allen voran Konstantin Pfeffer und Rolf Bernhard, waren auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger für das Dirigentenamt. Die Wahl fiel auf Stephanie Martini – mit ihr als Dirigentin brach der MVB eine Männerdomäne. 2006 übernahm sie das Amt des Dirigenten und begleitete sie Musiker fortan musikalisch und kameradschaftlich.

Musikalische Höhepunkte bildeten die Konzerte, welche teilweise in der Schlossscheuer zu hören waren und teilweise in Form von Kirchenkonzerten in der Baisinger Kirche. Ferner bildete das Wertungsspiel in Überlingen im Jahr 2009 einen Höhepunkt im Vereinsleben, welches mit einem "hervorragend" noch lange in Erinnerung aller Musiker bleiben wird.

2008 sollte dann nicht nur Stephanie Martini das Bild nach außen ändern, sondern auch die neue Uniform, welche in besagtem Jahr Jubiläum feierte.

In den Jahren 2007 und 2011 unterbrach sie kurz ihr Dirigentendasein für die Geburt ihrer beiden Kinder Katja und Yannik, um dann wieder voller Motivation in die Reihen der Musiker zu treten.

Im Jahre 2013 feierte der Musikverein sein letztes gemeinsames Konzert unter der musikalischen Leitung von Stephanie Martini. Mit einem furiosen Abschluss wurden sieben gemeinsame musikalisch und kameradschaftlich bereichernde Jahre gefeiert und verabschiedet.

Ihre Nachfolge hat seit April 2014 Lukas Schmid übernommen. "Ein sehr guter Nachfolger", bescheinigt die Vorsitzende Margarete Straub. "Er ist ein begeisterter Musiker und versteht sich bestens mit der Truppe". Derzeit wohnt und arbeitet in Karlsruhe, er fährt aber jeden Donnerstag zur Musikprobe nach Baisingen. Wie er seine musikalischen Vorstellungen umsetzt, davon können sich die Besucher des Serenadenkonzertes zum 90-jähriges Bestehen des Vereins morgen, 19. Juli, um 17 Uhr im Schlosshof überzeugen.