Der Vorsitzender der Sportfreunde, Heiko Schreiner (links), und Bürgermeister Thomas Noé machen sich trotz blauer Tonne für das Sammeln von Altpapier durch Vereine stark. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Im kommenden Jahr gibt es die blaue Tonne im Kreis Tübingen / Verein fürchtet, dass sie in die "Röhre schauen"

Der Landkreis Tübingen wird ab dem 1. Januar 2018 die blaue Tonne für Altpapier einführen. In Starzach soll aber weiterhin das Altpapier durch die Sportfreunde Bierlingen gesammelt werden.

Starzach-Bierlingen. Bürgermeister Thomas Noé macht sich zurzeit für die Altpapiersammlung durch Vereine stark. Beim Pressetermin scheute er vor nichts zurück und stieg sogar in den Altpapiercontainer hinein, um zu zeigen, dass bei den letzten Sammlungen viel Papier zusammengekommen ist.

Sportfreunde sammeln zehn Mal pro Jahr

Noé rät den Bürgern davon ab, zum jetzigen Zeitpunkt bereits die blaue Tonne vom Landkreis zu bestellen. Der Kreis müsse eben Versorgungssicherheit bieten und schreibe daher jetzt die blaue Tonne aus. "Wenn jemand merkt, das er eine blaue Tonne braucht, kann man sie problemlos auch noch im kommenden Jahr bestellen", sagt Noé.

Die Sportfreunde Bierlingen hingegen sammeln zehnmal pro Jahr Altpapier in der Bündelsammlung ein, hier zählt jedes Kilo, sagt Heiko Schreiner als Vorsitzender der Sportfreunde. Denn nicht alles, was den Vereinen hingestellt wird, sei auch werthaltig. Schreiner befürchtet nun, dass nach der Einführung der blauen Tonne die Vereine Kartonagen bekommen und die Tonne mit wertvollen Zeitschriften, Zeitungen und Katalogen befüllt wird. Dieses Altpapier jedoch bringt die Kilos, die bei der Sammlung dringend benötigt würden. "Nach Möglichkeit sollte man die schweren Kataloge und Zeitschriften den Vereinen geben", bittet Heiko Schreiner.

Die blaue Tonne verleite jedenfalls sicherlich dazu, einfach alles reinzuwerfen. "Die Vereine schauen dann in die Röhre und bekommen nur noch wenig ab", befürchtet auch Bürgermeister Thomas Noé. Zum Jahreswechsel hatten die Sportfreunde zweimal zur Altpapiersammlung aufgerufen, und es sei viel zusammen gekommen, berichtet Heiko Schreiner. Die Sammlungen gingen jedenfalls bis auf weiteres genauso weiter wie bisher auch. Das Geld der Sammlungen – immerhin bis zu 10 000 Euro pro Jahr – kann der Sportverein gut gebrauchen.

Knochenarbeit für gutes Geld

"Altpapiersammeln ist zwar Knochenarbeit, es kommt aber gutes Geld rein", betont Noé. Heiko Schreiner wiederum freut sich, dass man immer noch genügend Leute für die Sammlungen zusammen trommeln könne. Und Noé betont, dass die Bürger, die Interesse an den Vereinen haben auch zu ihnen stehen müssten. "Das läuft auch über die Altpapiersammlung", sagt der Schultes abschließend.