Antrag der Verwaltung im Kreistag abgelehnt / Aufkommen liegt im Jahr 2014 bei rund 7670 Tonnen

Kreis Tübingen (amb). In der jüngsten Sitzung des Kreistags war die Sperrmüllabfuhr sowie die Holzmöbelsammlung Thema der Beratungen.

Die Verwaltung scheiterte allerdings mit ihrem Antrag, die Sperrmüllabfuhr sowie die Holzmöbelsammlung im ersten Halbjahr auch auf Abruf mit Karte umzustellen.

Momentan erfolgt die Sperrmüll- und Holzabfuhr im ersten Halbjahr zu festen Terminen, an denen alle Haushalte den Sperrmüll und Holzabfall vor das Haus stellen können. Im zweiten Halbjahr erfolgt die Abholung auf Abruf mittels einer Karte, die dem Abfallkalender beiliegt.

Alternativ haben die Bürger des Landkreises Tübingen die Möglichkeit, Sperrmüll und Holzabfall direkt beim Entsorgungszentrum in Dußlingen anzuliefern, hierzu wird ebenfalls die jeweilige Karte benötigt. Metalle und Elektroschrott werden bereits jetzt zweimal pro Jahr auf individuellen Kartenabruf abgeholt. Hier besteht also zweimal pro Jahr eine kostenlose Entsorgungsmöglichkeit für den Gebührenzahler.

Das Sperrmüll- und Holzmöbelaufkommen lag im Jahr 2014 bei 7670 Tonnen. Hiervon wurden über Sperrmüll- beziehungsweise Holzkarten 48 Prozent der Menge direkt beim Entsorgungszentrum in Dußlingen angeliefert. 52 Prozent wurden im Abholsystem eingesammelt, davon 39 Prozent über die Straßensammlung im ersten Halbjahr und 13 Prozent über Abrufkarten im zweiten Halbjahr.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Material, welches die Haushalte für die Sperrmüllabfuhr bereitgestellt hatten, verstärkt von Unbefugten eingesammelt wird. Diese kommen mit größeren Autos und holen Sperrmüll oder Holz im großen Stil. Dies hat zur Folge, dass es zum einen nach öffentlich bekannten Abfuhrterminen zu erheblichen Abfallablagerungen an "Umschlagplätzen" kommt, deren Beseitigung wiederum weitere Kosten verursacht.

Zum anderen werden die Anwohner durch häufiges Durchfahren der Sammelfahrzeuge an den Straßen durch die unbefugten Sammler belästigt. Ein weiteres Problem besteht darin, dass oftmals Material von den Haushalten bereit gestellt wird, welches von der Abfuhr ausgeschlossen ist. Bei der Sammlung auf Abruf ist dies weniger der Fall, da hier die Gegenstände angemeldet werden müssen und die Bürger von der Abfallberatung entsprechend beraten werden können – wenn Abfälle angemeldet werden, die von der jeweiligen Sammlung ausgeschlossen sind.

Zudem können die bereitgestellten Abfälle auch dem Verursacher besser zugeordnet werden, so dass das anonyme Bereitstellen von nicht zugelassenen Abfällen stark reduziert wird.

In der Sitzung stellte die SPD-Fraktion den Antrag, das System nicht umzustellen und den Verwaltungsantrag abzulehnen. Dem folgte die Mehrheit der Kreisräte, so dass es bei der Sperrmüll- und Holzsammlung im ersten Halbjahr bleibt und im zweiten Halbjahr mit der Karte eine Abfuhr abgerufen werden kann. Alles bleibt also beim alten.