Mit Marc Amann (Zweiter von links) freuten sich (von links) OB Stephan Neher, Oberndorfs Ortsvorsteherin Diana Arnold und Susi Amann. Foto: Scharnowski Foto: Schwarzwälder-Bote

Empfang für Marc Amann, Junioren-Weltmeister im Speedski / Geschwindigkeiten von mehr als 250 km/h

Von Marly Scharnowski

Rottenburg-Oberndorf. Zu einem einmaligen Empfang konnte Ortsvorsteherin Diana Arnold in Oberndorf einladen. Viele Gäste kamen, um Marc Amann, dem Speedski-Weltmeister aus Oberndorf, zu gratulieren.  

Bei dem 21-jährigen sympathischen Sportler hat der Vater den Grundstein und die Neugierde für den Extremsport gelegt. Bei einem Skiurlaub in der Schweiz entdeckten beide durch Zufall ein "Speedski-Rennen". Für Vater Reinhard war es klar: "Das musste ausprobiert werden". Marc war der selben Meinung. Nach dem Ende der Veranstaltung versuchten sich beide auf der Strecke. "Mit unseren Alpin-Skiern war das eine mächtige Wacklerei, als wir dann auf unsere Geschwindigkeiten von 130 km/h sahen, war es klar: Diese Sportart muss weiter verfolgt werden", so Marc. Speedski ist Hochgeschwindigkeitsfahren, bei dem über 250 km/h erreicht werden können.

Gefälle von bis zu 48 Grad am Start

Die Strecken sind bis zu einem Kilometer lang und weisen ein hohes Gefälle von bis zu 48 Grad auf, insbesondere am Start. Der Höhenunterschied zwischen Start und Ziel liegt zwischen 200 und 500 Metern. Der Sportler nimmt auf den ersten 300 bis 400 Metern Geschwindigkeit auf, die auf dem folgenden 100 Meter langen Teilstück (der Zeitmesszone) gemessen wird. Somit ist der sportliche Vergleich gesichert.

OB Stephan Neher gratulierte und verglich in seiner Laudatio die Ski-Geschwindigkeiten zum Autofahren mit 150 km/h "ohne Blech drum-rum", wobei er lächelnd meinte: "Die Ehrung heute passt, denn wir haben ›Blitzmarathon-Tag‹, da sind zumindest die Autos langsamer." Natürlich ist er und die gesamte Stadt sehr stolz auf das sportliche Talent, das passend zu sportlichsten Stadt den Titel erringen konnte. Wagemut, Kondition, Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin sind Voraussetzung für den Erfolg.  

Auch Ortsvorsteherin Diana Arnold war sehr stolz. Sie begrüßte alle Anwesenden und besonders Mutter Susi.

Josef  Trenk, Vorsitzender des Skiclubs Ammertal, strahlte den jungen Athleten an. Er bescheinigte Fleiß, Ausdauer, Kondition und ist mit allen Ammertälern einfach nur stolz. Es ist ihm sehr wohl bewusst, dass der Einstieg das Schwierigste sei. Marc habe das brillant gemeistert.  

Marc Amann selbst bedankte sich bei allen. Der WM-Titel war eine Zitterpartie wegen des sich stark wechselnden Wetters. In Pas de la Casa (Andorra) wurden die Rennen ausgetragen. Die Kommission hatte beschlossen, das letzte Rennen abzusagen – zu viel Sonne, zu hohe Temperaturen, zu weicher Schnee auf der Piste – zu gefährlich für die Menschen, die da in Orkangeschwindigkeit mit bis zu 180 km/h abfahren.

Für Marc Amann war das eine Enttäuschung, denn er hatte sich für das letzte Rennen seine schnellsten Skier präpariert und außerdem sicherheitshalber sechs Kilogramm zugenommen, um schwerer und schneller zu sein. Jeder Athlet rechnete nun seine Zwischenergebnisse aus, für Marc kam die Überraschung: er war mit 156,36 der Schnellste in den Wertungsläufen und somit Gewinner des WM-Titels.  

Dass Mutter Susi stolz auf ihren Jungen ist, versteht jeder. Auf die Frage: "Haben Sie keine Angst vor Unfällen?" meinte sie: "Am meisten Angst habe ich davor, wenn er auf den Straßen unterwegs ist. Beim Sport darf ich keine Angst haben, das wurde mir verboten. Ich denke, es ist Schicksal, wie das Leben mit dem Einzelnen umgeht". 

Der Musikverein unter Leitung von Julien Häbich umrahmte das Fest; Zwölf Musiker entschlossen sich für die Titel "Eye of The Tiger", "Viva la vida" und "Everybody" – es waren ihre Grüße und Wünsche für den Sieger.