Schon alleine die hochwertige Kulisse gab einen Hinweis darauf, welch hochkarätiges Theater die Besucher erwarten sollte. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Gestohlener Stinkerkäs treibt in Remmingsheim sein Unwesen / Ein zünftiger Rausch und seine Folgen

Von Angela Baum

Die Theatersaison der Laienschauspielgruppe des SV Neustetten ist nun zu Ende. Heuer wurde die "Unglaubliche Geschichte vom gestohlenen Stinkerkäs" gespielt – alle drei Vorführungen waren restlos ausverkauft.

N eustetten-Remmingsheim. Mit viel Liebe zum Detail hatte Bühnenbildner Willy Katz eine komplette Schreinerwerkstatt nachgestaltet, in der es ziemlich turbulent zugeht.

Denn nicht nur der Stinkerkäs der resoluten Pfarrhauserin Eugenie Schlotterbeck (Brigitte Katz) geht verloren, auch die Schnupftabakdose vom Dorfpolizisten Siegmund Eiferling (Rainer Taufer) und der Geldbeutel von Schreiner Sepp Hämmerle (Matthias Schmeckenbecher).

R egie führte August Katz, und dies bereits zum 20. Mal. Seit Anfang Oktober wurde 19 Mal geprobt, vor der Premiere sogar dreimal pro Woche. Zudem gab es ein intensives Probenwochenende.

Im Schwank von Bernd Gombold mit der unglaublichen Geschichte vom gestohlenen Stinkerkäs jagt eine Pointe die nächste. Schon zu Beginn hat Schreiner Sepp Hämmerle (famos: Matthias Schmeckenbecher) die Lacher auf seiner Seite. Er wacht in einem Haufen von Sägemehl auf und – vermisst sein Gebiss.

Am Vorabend bei der Weihnachtsfeier des Musikvereins muss er zu viel gebechert haben, denn er hat einen furchtbaren Kater. Er weiß von den Geschehnissen der vorigen Nacht so gut wie gar nichts mehr. Und es zeigt sich, dass es kein Morgen ist wie jeder andere, als Schreiner Sepp Hämmerle von seiner Frau zusammengefaltet wird, die dann auch gleich droht, zu ihrer Mutter zu ziehen.

Denn sie fand das Gebiss ihres Mannes und ärgert sich darüber, dass er mal wieder stockbesoffen ist. Seltsamerweise findet der Schreiner in seiner Werkstatt auch eine Leiter, von der eine Sprosse abgebrochen ist. Die versteckt er schnell, denn er ahnt Schlimmes. Denn nur wenige Sekunden später stürmt der Dorfpolizist in seine Werkstatt, und will den Dieb verhaften, der seine Schnupftabakdose und auch den Stinkerkäs der Pfarrhausere gestohlen hat.

Auch der Polizist hat einen sitzen, und er weiß auch ziemlich wenig über die vergangene Nacht. Selbst Hämmerles Sohn Frank (Alexander Maier) hat einen Rausch mit nach Hause gebracht, und er fragt sich, weshalb er mit dem Fensterladen vom Fenster der Schwester seiner Freundin aufgewacht ist.

Tina Häberle, der der Fensterladen gehört, klärt alle ein wenig auf: So seien der Polizist und der Schreiner bei ihr im Zimmer gewesen, in der Nacht. Und sie hätten ihre Sache gut gemacht – was immer das auch heißen soll. Doch Tinas Zwillingsschwester Evi als Freundin von Frank ist stocksauer auf ihren Freund, der ihr statt des Taschentuchs einen rosaroten Slip anbietet. So eine Frechheit!

Doch zum Schluss löst sich alles auf, der Dieb des Stinkerkäses wird entlarvt, und auch Evi und Frank versöhnen sich wieder. Mit viel Verve spielten die Schauspieler den turbulenten Schwank und erhielten viel verdienten Applaus.