Vorjahresmarke wird erneut übertroffen / Viele Investitionen stehen an / Stadtbibliothek kommt bald

Mit einem Gesamtvolumen von 114 Millionen Euro wird der Rekordhaushalt des vergangenen Jahres erneut getoppt.

Von Angela Baum

Rottenburg. Oberbürgermeister Stephan Neher mahnte aber bei der Einbringung des Haushaltes die Stadträte, dass sich die gute finanzielle Lage angesichts der Krisensituation sehr schnell verändern könne.

Neher sagte auch, dass der Haushalt 2016 in die Geschichte eingehen werde als der letzte, der in der kameralen Haushaltsführung dargestellt wird.

Bereits im kommenden Jahr wird der Haushalt in der Doppik, dem neuen kommunalen Haushaltsrecht, erstellt. Neher betonte auch, dass nur ein sparsamer Umgang mit den Ressourcen Freiräume für Investitionen schaffe. Dann könnten sich Stadt und Ortschaften positiv weiterentwickeln.

Etat kommt ohne Kreditaufnahmen aus

In seiner Haushaltsrede wies Neher darauf hin, dass der neue städtische Haushalt ohne Kreditaufnahmen auskommt. Im Vermögenshaushalt hat die Stadt 24,3 Millionen Euro zur Verfügung, und die Zuführungsrate des Verwaltungshaushaltes zum Vermögenshaushalt beträgt laut Planung 9 Millionen Euro.

Doch werden Investitionen wie die Stadtbücherei oder das Hallenprogramm III mit einem satten Griff in die Rücklage ermöglicht. So beträgt die Rücklagenentnahme 4,66 Millionen Euro. Die allgemeine Rücklage schmilzt – betrug sie im Jahr 2013 noch 14,8 Millionen Euro und im Jahr 2015 6,39 Millionen, wird sie nun auf das Mindestmaß von 1,73 Millionen Euro zurückgefahren. Aber auch die Schulden der Stadt sind rückläufig, der Kernhaushalt ist erneut schuldenfrei.

Neher betonte, dass die Verwaltung effizient arbeite, dies werde nicht zuletzt durch die hohe Zuführungsrate deutlich. Eine ordentliche Steigerung gab es bei den Personalkosten, da die Schulsozialarbeiterstellen in Ergenzingen von der Stadt übernommen werden und auch an den Grundschulen mit der Schulsozialarbeit begonnen wird.

Ein weiterer großer Batzen wird im kommenden Jahr für den Bau der Stadtbibliothek benötigt. Neher freute sich, dass Rottenburg so endlich ein negatives Alleinstellungsmerkmal verliere.

Kalkulation liegt bei sechs Millionen Euro

Die ersten Ausschreibungsergebnisse würden zeigen, dass die Kostenkalkulation mit sechs Millionen Euro zutreffend sei. Nun gehe es an die Ausgestaltung des täglichen Betriebes. Die Stadtbibliothek soll laut Neher ein Treffpunkt für die gesamte Stadtbevölkerung werden. Im Frühjahr 2016 wird die Leitungsstelle ausgeschrieben, Spatenstich ist im Januar.

Auch das Thema Flüchtlinge wird im Haushalt bedacht, 2,15 Millionen Euro werden für ein Wohnheim zur Anschlussunterbringung im Hammerwasen zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres Thema im Haushalt ist die Baulandentwicklung, die 2016 fortgeschrieben werden soll. Hier sollen in Kooperation mit den Ortschaften Neubaugebiete ausgewiesen werden. Auch der Ausbau der Kinderbetreuung steht im Vordergrund, ebenso der Ausbau kleiner Grundschulen. Auch soll ein Quartier mit Nachbarschaftstreff im Kreuzerfeld einschließlich der Sportplatzsanierung umgesetzt werden.