Nicht nur gesanglich sind die "Wild Voices" erstklassig. Auch in Sachen Optik und Humor lassen sie nichts zu wünschen übrig. Foto: Scharnowski Foto: Schwarzwälder-Bote

"Wild Voices" begeistern – diesmal in Seebronn / Publikum lernt: Die Radarfalle macht die schlechtesten Bilder

Rottenburg-Seebronn (ms). Abteilungskommandant Günter Fischer war der Ansicht: "Ein Festle wäre gut für unsere Kasse und es würde den Seebronnern auch Spaß machen". Also machte Fischer für die Feuerwehr Seebronn Nägel mit Köpfen und lud die "Wild Voices" aus Weitingen zum Konzert ein. Diese hatte er ein paar Mal gehört und war von ihnen begeistert. Ein paar Telefonate genügten, das Programm stand.

Publikum aus allen Altersklassen

Nicht nur er ist begeistert von dem A-cappella-Chor, viele Fans folgen ihrem Lieblings-Chor. In der Pause wurde diskutiert: Was ist besser? Die Texte? Die Zwischenansagen? Die Musik? Man einigte sich darauf: Der Chor, die Ausstrahlung und die Perfektion, die so locker und ungekünstelt das Publikum erreicht, dürfte den Reiz ausmachen.

Trotz der vielen Feste am Wochenende war die Halle fast voll besetzt. Das Publikum aller Altersklassen gab sich gut gelaunt und sparte nicht mit Applaus, herzhaftem Lachen und Beifall auf offener Szene.

Längst gehören die "Wild Voices" zum weit über die Grenzen der Region bekannten "Kult-A-cappella-Chor". Bei viel Witz, Charme, "hinterhältigen" Texten aus dem "richtigen Leben" und gleichzeitig präziser und hochklassiger Musikleistung bieten sie einen Ohren- und Augenschmaus.

18 Songs standen auf dem Programm. Es gab laute Lacher beim Titel: "Mir im Süden" oder dem zarten und romantischen "Halleluja". Das "Rezept für Linsen mit Spätzle" kommt immer gut an.

Punktezählen kann sehr verschieden sein – beispielsweise in der Radarfalle, das sind die teuersten und schlechtesten Bilder überhaupt. Weiteres Thema war der Kampf im Baumarkt, um einen Verkäufer zu finden. Dieser heißt bei den geplagten Käufern "Blitzus verschwindibus".

Auch ein Weheklagen über das liebste Haustier war im Programm: "Mein Hund ist schwul". Ganz entzückend wurde der "Gesangsverein" präsentiert. Eine große Überraschung bot sich beim Song: "Souleimann", sogar Lachtränen flossen dabei.

Die zwölf Sänger gaben ihr Bestes. Der Chor brachte Höchstleistung. Die Songs sind musikalisch anspruchsvoll, den Stimmen wird alles abverlangt. Die komplizierten Einsätze, der im richtigen Moment einsetzende Hintergrund, Mimik und Gestik setzen hohe Disziplin voraus.

Die Künstler aus Weitingen beherrschen das in höchstem Maße. Das Konzert wird zu Show und Kabarett, harmonisch in sich geschlossen, nicht ohne Spitzen, Ironie und Witz auszustrahlen. Alles in allem ein überaus gelungener Abend.