Gisela und Wolfgang Maier, die Wirtsleute des Wachendorfer "Löwen", laden zum 21. und allerletzten Male zu den beliebten französischen Tagen ein. Am 31. Dezember diesen Jahres schließen sie die Gaststätte altershalber für immer. Foto: Bieger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wachendorfer "Löwen" schließt zum Jahresende / Jahrzehntelang französische Lebensfreude serviert

Von Ambros Bieger

Starzach-Wachendorf. Vor 22 Jahren hat Starzach offiziell eine Partnerschaft mit der Gemeinde Bocage Gatinais – 80 Kilometer südlich von Paris gelegen – begründet. Die Partnergemeinde besteht wie Starzach aus fünf Teilgemeinden.

Der europäische Gedanke war damals Vater der Verbindung, die die Mitbegründer Marcel Rigal und Baron Sigurd von Ow veranlassten, vorausschauend zu handeln.

Seit knapp 25 Jahren betreiben Gisela und Wolfgang Maier das Gasthaus "Löwen" in Wachendorf. Mit schwäbischer Herzlichkeit, großem Engagement und Innovationen führen sie die gepachtete Wirtschaft und schauen auch über den eigenen Tellerrand, indem sie unter anderem mit der Starzacher französischen Partnergemeinde Bocage Gatinais die Speisekarte austauschen. Zum Jahresende gehen die Wirtsleute jedoch endgültig in den wohl verdienten Ruhestand. Bis dahin aber haben sie noch ein volles Programm.

"Bon Appetit"statt "Mahlzeit"heißt es noch einmal

Vom 20. bis 22. November können sich Maiers Gäste zum 21. und allerletzten Male auf kulinarische Köstlichkeiten aus Frankreich freuen. "Leben wie Gott in Frankreich" versprechen die Köche und "Bon Appetit" statt "Mahlzeit" heißt es erneut während der französischen Tage.

Genau 21-mal sind auch die Wirtsleute Gisela und Wolfgang Maier selbst in der französischen Partnergemeinde Bocage Gatinais gewesen und haben in der "Auberge des Trois Canards" zur Freude vieler Gäste die französischen Gaumen mit schwäbischer Küche verwöhnt.

Jedes Mal, wenn die Maiers in den rund 700 Kilometer entfernten Ortsteil Blennes-Villemaugis fuhren, hatten sie ihr Auto brechend vollgeladen mit Spätzle, Maultaschen, Rinderbraten, Wurstsalat und einem Fässle Bier. "Viele Gäste erwarten uns und wir sind im Nu ausverkauft". Und sie fügen hinzu: "Wir können zwar gut schwäbisch kochen, aber schlecht französisch sprechen – trotzdem läuft alles wie am Schnürchen".

Bei den französischen Tagen im "Löwen" wollen die Gemeinde Starzach mit Bürgermeister Thomas Noé, Vertreter des Partnerschafts-Komitees, Gemeinderäte und die Wirtsleute mit ihren Gästen die 22-jährige Partnerschaft auch auf kulinarischem Gebiet weiter festigen. Die Küche gestaltet gemeinsam mit den Gastköchen Pierre und Cloude, die eigens aus Blennes-Villemaugis anreisen, erlesene, mehrgängige Menüs aus dem Nachbarland und will "ein Stück französischer Lebensfreude" servieren.

Die Nachfrage ist riesengroß und "jeder Stuhl ist bereits reserviert". Wer im "Löwen" leben will wie Gott in Frankreich, muss sich unbedingt rechtzeitig anmelden.