Günter Müller (†) Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Günter Müller im Alter von 72 Jahren verstorben / VdK-Ortsgruppe zehn Jahre geleitet und voran gebracht

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Der langjährige Vorsitzende der VdK-Ortsgruppe Ergenzingen-Baisingen-Eckenweiler, Günter Müller, ist tot. Nach kurzer, schwerer Krankeit verstarb er im Alter von 72 Jahren in einer Tübinger Klinik.

Müller hinterlässt seine Frau Anne und drei erwachsene Kinder. Sein plötzlicher Tod löste am Sonntag bei vielen Menschen im Ort Trauer und Bestürzung aus. Müller hatte sich zwar krankheitsbedingt im Ort bei seinen VdK-lern und Freunden rar gemacht. Diese wussten, dass es ihm nicht so gut ging, dass er dennoch so früh sterben musste, damit rechnete niemand.

Mit Günter Müller verliert das obere Gäu einen Menschen, dem Freundschaft, Geselligkeit und Nächstenliebe keine Fremdwörter waren. Er lebte diese Eigenschaften. Der ehemalige Diplomingenieur wuchs am Niederrhein auf, verdingte sich beruflich zuletzt bei der Gasversorgung Süd und war unter anderem für den Bereich Süddeutschland zuständig. Vor über 30 Jahren zog er ins Schwabenland, wo er seine Frau Anne kennenlernen sollte, die ihm zwei Töchter schenkte. Im Ort selbst sah man ihn berufsbedingt selten. Das änderte sich, als er im Jahr 2002 mit 60 Jahren in den verdienten Ruhestand ging.

Müller hatte vor allem eines, einen tiefgründigen Humor. Im Freundeskreis erinnert man sich gerne an seine Geschichte, wie er "Wahlschwabe" geworden sei. Nachdem klar war, dass die GVS (Gasversorgung Süd) ihm ein Gebiet im Südwesten zuteilen würde, habe er zuerst eine Landkarte auf den Schreibtisch gelegt, dann einen Strich von Ost nach West und einen von Nord nach Süd gezogen. Dort, wo sich die Linien kreuzten, habe er ansässig werden wollen. Das sei aber mitten in der Botanik gewesen, und weil er nicht Zelten wollte, habe er sich für den nächsten Ort, in diesem Falle Ergenzingen, entschieden.

Günter Müller hatte aber auch ein großes soziales Gewissen. Bis zu seinem Tode führte er zehn Jahre lang die VdK-Ortsgruppe Ergenzingen-Baisingen-Eckenweiler.

Immer wieder mit neuen Ideen überrascht

Aus dem müden "Kaffeeclub" machte er einen Verein, der auch jüngere Menschen anzog. Er organisierte Vereinsausflüge, an denen kulturelle Sehenswürdigkeiten primär waren, die Geselligkeit aber trotzdem nie zu kurz kam.

Eine weitere Besonderheit waren die vielen Fahrten mit seinem Lanz-Traktor nebst Anhänger durch das Gäu, oder aber die vielen kleinen Festle, die er mit den Mitgliedern organisierte. Nichts war ihm zuviel und er überraschte seine Vorstandschaft immer wieder mit neuen Ideen.

Aber nicht nur die Mitglieder des VdK profitierten von seinem sozialen Gewissen. Wenn Familien von Schicksalsschlägen betroffen waren, brachte er sich ein und kümmerte sich um sie. Nur zwei Dinge mochte er überhaupt nicht: Zuviel Bürokratie, wenn schnelle Hilfe gefragt war und nicht transparente Vorgänge.

Davon können vor allem die übergeordneten VdK-Stellen in Kreis, Bezirk und Land ein Lied singen, mit denen sich Müller immer wieder anlegte.

Zudem war er begeisterter Oldtimerfreak und Schrauber. Aus drei schrottreifen Traktoren bastelte er Fahrzeuge, die heute wie neu dastehen und fast unbezahlbar sind.

Viele Menschen im Gäu werden Günter Müller vermissen, der seine Person nie in den Vordergrund stellte, der aber stets da war, wenn man ihn brauchte. Fehlen wird auch das dumpfe "Bumm, bumm, bumm", seines Lanz-Bulldoggs, das viele Jahre ankündigte: "dr Günter isch wieder unterwegs".

Die Trauerfeier für Günter Müller findet am Freitag, 28. November, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Mössingen statt.