Allerlei Vorweihnachtliches, von Hobbykünstlern geschaffen, wurde beim Ergenzinger Weihnachtsmarkt geboten. Fotos: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Ergenzinger Weihnachtsmarkt mit einer Vielzahl von Hobbykünstlern / Vereine bringen sich kräftig ein

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Rekordbesuch hatte man beim 22. Weihnachtsmarkt in der guten Stube Ergenzingens, wie die Ortsmitte immer wieder genannt wird, zu verzeichnen.

Nach verhaltenem Beginn quetschten sich am Samstag und Sonntag die Menschenmassen regelrecht durch die rund 60 Marktstände in der Utta-Eberstein-Straße, die sich in vorweihnachtlichem Flair präsentierte.

Die Frage, warum der Weihnachtsmarkt in der Gäumetropole von den Menschen gerne angenommen wird, wurde bereits bei der Eröffnung durch Ortsvorsteher Reinhold Baur und OB Stephan Neher beantwortet. Beide erklärten, dass der Kommerz nicht im Vordergrund stehe. Vielmehr sei dieser Markt maßgeblich durch Hobbykünstler geprägt, die das in vielen Stunden Erarbeitete feil böten.

In der Tat, "Kruscht" gab es nicht, aber vieles, was in die Vorweihnachtszeit passt. Angefangen vom kunstvoll Geschnitzten über Bastelarbeiten, Honig und Socken bis hin zu den kulinarischen Genüssen, für die der Turn und Sportverein, der Natur- und Vogelschutzverein, der Förderverein für die Partnerschaft mit Gols, die Narrenzunft und der Tennisclub sorgten. Acht Vereine, Gruppen und Organisationen, darunter auch die Ergenzinger Gemeinschaftsschule, hatten sich eingebracht. Ihnen allen zollte der Ortsvorsteher Dank und Anerkennung. Nicht zuletzt auch denjenigen, die musikalisch für vorweihnachtliche Stimmung sorgten: Dem Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde, dem Musikverein, den Fleckahupern und Andreas Braun und seinem Kompagnon. Letztere unterhielten mit Mundharmonika und Gitarre.

Bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt wurde auch der von der evangelischen Kirchengemeinde bewirtete Adolph-Kolping-Saal gerne angenommen.

Die humorvolle Aufforderung von Ortsvorsteher Reinhold Baur, doch auch zu kaufen, damit die Beschicker auch weiterhin kommen, stießen dann insbesondere bei seiner Gattin Ursel nicht auf taube Ohren. Baur hatte jedenfalls noch nicht richtig ausgeredet, da hatte seine Frau schon einen Schal erstanden und sie rechtfertigte ihre spontane Reaktion mit dem Argument "Du hosch gsait, mer soll kaufa".

Kaufverhalten kann sich sehen lassen

Das Kaufverhalten war im übrigen gut. Dies bestätigten zumindest einige der Hobbykünstler, die sogar noch nachliefern mussten. Auch die Besucher ließen sich von dem vorweihnachtlichen Flair inspirieren und standen bei einem Glas Glühwein oder Glühbier beim gemütlichen Plausch zusammen.

Das war ganz im Sinne der Ortspfarrer Klaus Rennemann und Timo Stahl. Sie hatten den Weihnachtsmarkt als einen Ort des "Miteinanders" bezeichnet. Registriert wurden auch viele auswärtige Besucher. Zu ihnen gehörte das Ehepaar Braunger aus Ludwigsburg. Die Braungers hat es vor zehn Jahren zufällig nach Ergenzingen verschlagen. "Damals hat uns vor allem der weiße Glühwein und die Winzerwurst geschmeckt, seitdem kommen wir jedes Jahr", so die Braungers.

Auch für die kleinen Marktbesucher war an beiden Tagen bestens gesorgt. Da sorgte ein Kinderkarussell für Kurzweil, an den Ständen wurde Kinderpunsch geboten, im Vinzenz-Härle-Saal gab es "das Theater mit der 13" mit dem Stück "Marias kleiner Esel". Letztlich sorgte auch noch der Heilige Nikolaus bei seinem vorweihnachtlichen Besuch für leuchtende Kinderaugen.