Schlag auf Schlag geht es für den neuen Finanzbürgermeister Hendrik Bednarz (von links), der beim Richtfest am Hammerwasen mit OB Stephan Neher und dem Ersten Bürgermeister Thomas Weigel vor Ort war. Foto: Gärtner Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Richtfest für Anschlussunterbringung am Hammerwasen / Baukosten liegen bei zwei Millionen Euro

Platz für maximal 90 Bewohner bietet die neu geschaffene Anschlussunterbringung am Hammerwasen. Dort wurde nun das Richtfest gefeiert.

Rottenburg (md). Grußworte sprachen OB Stephan Neher sowie Matthias Ryzlewicz, Geschäftsführer der Firma Weisenburger. Vor Ort waren weitere Vertreter von Stadt und Landkreis sowie Gemeinderäte, Nachbarn und Handwerker. Den musikalischen Rahmen setzten Karlheinz Heiss und Arno Hermann.

Der Zeitraum vom Baubeginn bis zur Fertigstellung beträgt zehn Monate. Diese ist für den kommenden Februar geplant, dann sollen die 18 Wohneinheiten bezogen werden. Die Baukosten liegen bei zwei Millionen Euro, davon werden durch das Landesförderprogramm "Wohnraum für Flüchtlinge" 575 000 Euro gefördert. Die Kosten für Planung und Ausstattung liegen bei 235 000 Euro.

Auf bewährte Bausteine zurückgegriffen

Bei den Arbeiten griff man auf bewährte Bausteine zurück: Grundrisse von gebauten und selbst bewohnten Studentenwohnungen wurden für den Bauplatz Hammerwasen als Vorlage genommen und modifiziert.

Hinzu kam die schlüsselfertige Ausschreibung mit Vorgaben der Grundrisse, Ansichten, Schnitte und zu verwendenden Ausbaustandard.

Nach dem Vergabeverfahren wurde der Auftrag an die Firma Weisenburger Bau aus Rastatt vergeben.

Jede Wohnung enthält einen Wohn- und Essbereich mit kleiner Küche, zwei bis drei Zimmer, die von ein bis zwei Personen bewohnt werde, einen Sanitärraum mit Dusche, Waschbecken und Anschluss für Waschmaschinen. Hinzu kommt ein separater Toilettenraum.

Jede der drei Etagen besitzt sechs Wohneinheiten. Jede Wohnung kann mit maximal fünf Personen belegt werden, wodurch die Maximalbelegung bei 90 Personen liegt.

Das Anwesen besteht aus zwei Baukörpern, die in der Mitte einen befestigten Innenhof bilden.

Im Mittelteil der Wohnanlage sind der Haustechnikraum und Trockenräume für die Wäsche angeordnet.

Dadurch entsteht ein etwa 50 Meter langer Baukörper, der in der Mitte – dort wo sich der Haustechnikraum und die Trockenräume befinden – abknickt, um das Gebäude zu gliedern und kleinteiliger zu gestalten.

Am Bahngleis befindet sich ein lang gestreckter eingeschossige Baukörper mit 18 Lagerräumen und dem Müllsammelplatz. Das Grundstück wird mit der Bebauung gegliedert, vorne an der Straße sind die Stellplätze, danach wurde das Gelände auf 70 Zentimeter angehoben, um den 100-jährigen Überschwemmungsschutz zu gewährleisten.

Auf dem neuen Geländeniveau entsteht das dreigeschossige Wohnhaus, massiv gebaut aus Stahlbeton wegen der Erdbebensicherheit und Kalksandstein und einem massivem Dachabschluss nach oben, der als Gründach hergestellt wird.

Vorne zum Neckar sind die Schlafräume mit raumhohen Fenstern. Auf der anderen Seite Richtung Bahn die Gemeinschaftsräume sowie Wohn- und Essbereich und Küche.

Die Wohnungen erreicht man ebenerdig über den Innenhof oder über die Treppenhäuser und Laubengänge.