Verbraucherkonferenz mit mehreren Experten / Tipps zum einfachen Stromsparen / Energiewende im Gespräch

Von Angela Baum

Rottenburg. Eine Verbraucherkonferenz, die sich insbesondere an Senioren über 60 Jahren wandte, hatte Energie und Kosten sparen zum Thema. Zahlreiche Senioren sowie auch Kreisräte und Vertreter des Kreisseniorenrates waren gekommen, um den Vorträgen im Domgemeindehaus zu lauschen.

Hansjürgen Stiller als Vorsitzender des Kreisseniorenrates begrüßte die Teilnehmer und betonte, dass Energie und Kosten beim Heizen und im Haushalt zu sparen auch für Senioren interessant sei. Früher habe man mit Kohle- und Ölöfen geheizt, hier habe die Energiewende einige Neuerungen gebracht. "Die Energiethemen haben sich stark verändert", sagte Hansjürgen Stiller.

Oberbürgermeister Stephan Neher lobte das moderne Thema Energiesparen der Verbraucherkonferenz. "Energiepolitik ist mehr denn je ein wichtiges kommunalpolitisches Thema", betonte Neher. Neher lobte die Stadtwerke Rottenburg. Viele Städte hätten ihre Stadtwerke aufgegeben, was sich im Nachhinein als falsch erwiesen hätte.

Straßenbeleuchtung wird auf LED-Lampen umgestellt

Doch auch als Kommune könne man viele Energiesparprogramme fahren. Rottenburg stelle etwa derzeit die Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen um, zudem verfügt die Stadt über fünf Wasserkraftwerke. Rottenburg sei mit erneuerbarer Energie vorne. Bei der Energiewende stelle sich aber nicht zuletzt die Frage, wer diese bezahle.

Nebenkosten seien in Privathaushalten oft die zweite Miete und würden so zur Belastung für manche Familien. Eine Herausforderung für die Politik sei es auch, finanzschwache Haushalte nicht zu überfordern. Neher gab zu bedenken, dass nicht verbrauchte Energie erst gar nicht erzeugt werden müsse. Hier gebe es große Einsparpotenziale gerade auch bei der Wärme. "Jeder kann zur Energiewende beitragen", so Nehers Fazit. "Wir müssen sorgsam mit Energie umgehen und sie auf sorgsame Weise erzeugen."

Anastasia Weber vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erklärte, dass das Ministerium seit 2009 Verbraucherkonferenzen organisiert. Themen waren bislang individuelle Gesundheitsdienstleistungen sowie Sicherheit im Internet und jetzt Energie und Kosten sparen. Rechte der Verbraucher seien hier Thema. Sie sagte, dass es in jedem Haushalt große Einsparpotenziale gebe. Hier könne man nicht zuletzt auch die Energieberatung der Verbraucherzentralen nutzen. Auf zwei Dritteln der Landesfläche könne derzeit Energieberatung angeboten werden. Die Experten kommen teilweise auch in die Haushalte.

Hans-Jörg Eckardt vom Landesseniorenrat lobte die Verbraucherkonferenz und erklärte, dass es im kommenden Jahr einen großen Verbrauchertag geben werde.

Georg Abel als Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative berichtete, dass private Verbraucher ein Drittel der Energie verbrauchen. Verschwenderischer Umgang mit Energie sei schlecht, oft seien es aber kleine Dinge wie der Deckel auf dem Topf, die Steckerleiste, die ausgeschaltet werden kann oder das Herunterdrehen der Heizung.

Andrea Benzing-Schairer von der Verbraucherzentrale gab Tipps zum Wechsel des Stromanbieters und Ursula Rath gab den Interessierten Tipps fürs konkrete Energiesparen. Um Energiearmut kreiste das Referat von Guido Steinke.