Bester Laune sind diese Besucher: Sie feierten Junggesellinen-Abschied. Foto: Baum

So viele Besucher wie lange nicht mehr. Dieses Jahr fallen für Polizei nur kleinere Delikte an.

Rottenburg - Weitgehend friedlich verlief das 42. Neckarfest, eines der meistbesuchten der vergangenen Jahre. Polizeioberkommissar Tausch, Leiter des Polizeireviers Rottenburg, schätzt, dass am Samstag zwischen 20. 000 und 30. 000 Menschen das Neckarfest bevölkerten.

"Die Stände und Festzelte waren alle voll bis unters Dach, und auch am Neckarufer saß man in Scharen", beobachtete Tausch. Besondere polizeilich relevante Vorkommnisse gab es beim Neckarfest keine.

Einige Rauschgiftdelikte wurden aufgeklärt. Da man einen Dealer dingfest machen konnte, wurde auch gleich dessen Wohnung durchsucht. Zudem gab es einige Fälle von Körperverletzung. An der Eberlebrücke griff die Bereitschaftspolizei aus Göppingen, die die Polizeikräfte aus Rottenburg unterstützte, bei einer Schlägerei ein. Auch seien Polizisten beleidigt worden, so Tausch.

So viele Besucher wie schon lange nicht mehr

Festzuhalten sei, dass es so viele Besucher wie lange nicht mehr gegeben habe. Das Festvölkchen war in Feierlaune, es wurde hier der Musik gelauscht, da ein Schwatz mit alten Bekannten gehalten, die man meist nur beim Neckarfest trifft.

Auch die Stände der Partnergemeinden Rottenburgs waren gut besucht, etwa die Golser Weinlaube oder die Stände von Saint Claude und Lion-Sur-Mer. Der süffige und perlende Cidre floss in Strömen, und auch Käse und Wein fanden reißenden Absatz. Ein Geheimtipp waren die Crêpes aus Lion-Sur-Mer, selbst in den Abendstunden riss hier die Warteschlange nicht ab.

Am Samstag Abend saß man fast schon auf dem Wegle bei der Rollschuhbahn im Schänzle. Hier gab es zunächst Cover-Rock mit Selection A und J. Park, später lockte die offene Bühne mit Harry Kienzler und Jakob Nacken. Ebenfalls ein Selbstläufer waren die Woodpeckers, die viele Stammgäste mitbrachten und volles Haus hatten.

Ein absoluter Renner waren auch "Potluck" aus Salzstetten, die einen Hit nach dem anderen spielten, etwa Titel von Udo Lindenberg (Ich mach mein Ding) oder der Spider Murphy Gang. Die Leute gingen mit bei den musikalischen Krachern der Potluck-Band, sie klatschten und feierten.

Der Treffpunkt des Vereinsnetzwerkes aus Skiclub, dem TSV Dettingen und der Lebenshilfe entwickelte sich am Samstagabend zum Gegenpol der Showinsel, hier feierte man ebenso wild, und es waren massig Zuschauer und Festgäste auf der "Piste" beim Freizeitnetzwerk.

So konnten die Veranstalter eine positive Bilanz des 42. Neckarfestes ziehen – auch der Trödelmarkt war den ganzen Abend und auch schon am Samstagmorgen gut besucht. Auch am Sonntag beteiligten sich noch einmal viele Händler – insgesamt 200 – am Antik- und Trödelmarkt des Neckarfestes, welches seinem Namen "Sommerfasnet" alle Ehre machte.

Rundum zufriedene Gesichter gab es – besonders auch beim Fassanstich mit OB Neher und der Bürgermeisterriege sowie Pfarrer Jürgen Huber und Diakon Thomas Nixdorf. Der Inhaber der Baisinger Biermanufaktur, Edmund Teufel, hatte zwei Fässer vom Besten gestiftet, die im Nu ausgetrunken waren.

Das Canadierbootsrennen verlief ebenso wie das Teufelerennen feucht-fröhlich, und das Feuerwerk setzte am Samstagabend den gelungenen Schlusspunkt.