Auch wenn sich die Spieler des TV Rottenburg (hinten mit Zweierblock) steigerten, gegen den Titelanwärter VfB Friedrichshafen war im Rückspiel kein Kraut gewachsen. Foto: Hirsch

TV Rottenburg hat Lizenz für nächste Bundesligasaison beantragt. Auf der Suche nach Hauptsponsor.

Die positiven Aspekte überwogen bei den Volleyballern des TV Rottenburg trotz einer 0:3 (18:25, 16:25, 18:25)-Niederlage im zweiten Viertelfinalspiel um die deutsche Meisterschaft gegen den hohen Favoriten VfB Friedrichshafen.

Mit Platz sieben hat sich der Club aus der Bischofsstadt gegenüber dem Vorjahr um eine Position steigern können. Noch wichtiger: bis zum gestrigen Stichtag hat der TV Rottenburg die Lizenz auch für die kommende Bundesliga-Saison beantragt, die wegen der unsicheren finanziellen Lage einiger Clubs noch unter schlechten Vorzeichen steht. Im Jahr eins nach der erfolgreichen "Aktion K(l)assenkampf" ist der TV Rottenburg zwar noch auf der Suche nach einem Hauptsponsor, sieht sich aber in der Lage die anstehenden finanziellen Lasten zu tragen.

Weiterhin als Trainer beim TV Rottenburg aktiv bleibt auch Hans Peter Müller-Angstenberger, der zusammen mit 1800 Zuschauern in der Tübinger Paul-Horn-Arena ein gutes Bundesliga-Spiel sah: "Wir haben tolle Aktionen von beiden Teams gesehen und eine hohe Qualität des VfB." Dabei hob er Christian Dünnes und Friedrichshafens Libero Jenia Grebennikov besonders hervor: "Der sichert Bälle, wo sonst kein Mensch steht."

Die Rottenburger ihrerseits packten kämpferisch gegenüber dem ersten Play-Off-Spiel eine Schippe drauf und boten auch eine deutlich bessere Blockleistung. So packte Felix Isaak packte gegen die Langen vom Bodensee einige Male beherzt zu. Der VfB konterte mit starken Aufschlägen und sicherte sich so einen komfortablen Vorsprung, den man zu einem ersten Satzgewinn mit 25:18 ausbaute.

Rottenburg nahm aber seinen Schwung den Schwung mit in den zweiten Durchgang. Zur ersten technischen Auszeit führte der TV Rottenburg sogar mit 8:7. Eine Aufschlagserie von Christian Dünnes, der für Günthör in der Mitte auflief, beendete die Hoffnungen auf einen Satzgewinn. Er brachte die Gäste mit 13:10 in Führung und mit konsequentem Spiel sicherte sich Friedrichshafen den Satz mit 25:16.

Jetzt standen die Zeichen auf Durchmarsch, denn der VfB legte im dritten Satz gleich ein 5:0 vor. Der TV Rottenburg kämpfte sich zwar nochmals eindrucksvoll heran, aber wieder konterten die Gäste überlegen. 25:18 und 3:0 nach Sätzen hieß es am Ende für Friedrichshafen.

"Die Sensationen haben gefehlt, aber wir haben unsere Ziele erreicht", bilanzierte Müller-Angstenberger nach dem Ausscheiden aus den Playoffs. Besonders die Entwicklung einiger junger Spieler wie "Fede" Cipollone und "Fred" Nagel sei aus Rottenburger Sicht erfreulich.

Die Vertragsverlängerung mit dem 19-jährigen Zuspieler Federico Cipollone über zwei weitere Jahre war daher folgerichtig. Zuvor hatten sich bereits Diagonalangreifer Sven Metzger und Mittelblocker Felix Isaak weiter an den Verein gebunden. Weitere Verlängerungen stehen bevor, hängen aber teiilweise von beruflichen Perspektiven ab.

Jede Menge Dank gab es vom TV Rottenburg an diesem Abend für zwei gestandene Bundesligaspieler: René Bahlburg wurde ebenso herzlich verabschiedet wie Markus Pielmeier. Bahlburg war seit 2012 Kapitän der jungen Mannschaft, Markus Pielmeier entwickelte sich zu einem Punktegarant und war viertbester Scorer der Liga in der Saison 2012/2013.