Bereits in der Zwischenunterkunft in der Rottenburger Festhalle konnten sich die Kinder über Bobby-Cars freuen, die von dem gespendeten Geld gekauft wurden. Foto: Baum

Nach Brand in Asylbewerber-Unterkunft gibt es viel Engagement. Brandursache immer noch unklar.

Rottenburg - Das Flammendrama in den Wohncontainern in Rottenburg bewegt die Menschen. Die Hilfsbereitschaft ist groß. Mittlerweile sind die Flüchtlinge in Tübingen und in privaten Unterkünften angekommen. Doch sie sollen nach Rottenburg zurückkommen können.

Die nicht mehr bewohnbaren Wohncontainer auf dem DHL-Gelände wurden am Montag von Kriminaltechnikern der Kriminalpolizeidirektion Esslingen und Sachverständigen des Landeskriminalamts Baden-Württemberg untersucht.

Noch ist die Ursache unklar, aber gestern konnte die Pressesprecherin der Polizei zumindest bekannt geben, dass keine Spuren eines Brandbeschleunigers gefunden wurden. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Feuer im östlichen Gebäudeteil im dortigen Treppenhaus ausgebrochen ist. Die Untersuchungen bezüglich eines möglichen technischen Defektes laufen noch. Auch werde überprüft, ob die Türen zum Ausbruch der Brandzeit verschlossen waren. Denn normalerweise komme kein Fremder von außen ohne Schlüssel hinein. Von innen könne man die Türen immer problemlos öffnen.

Unterdessen hat die Unterbringung der betroffenen Flüchtlinge laut Landratsamt Tübingen reibungslos funktioniert. Rund 60 der 84 Flüchtlinge befinden sich nun in der Kreissporhalle in Tübingen. Die übrigen hätten sich private Unterkünfte bei Freunden oder Verwandten gesucht, so Martina Guizetti, Pressesprecherin des Landratsamt.

Alle Rottenburger Flüchtlinge könnten zurückkehren, wenn es ihr Wunsch wäre. Derzeit wird das DHL-Haus in Rottenburg für 200 Flüchtlinge hergerichtet. Ende September soll der Einzug möglich sein.

Die Hilfswelle in Rottenburg und Tübingen ist groß. "Viele Menschen kommen direkt zur Kreissporthalle, bringen Kleidung, Möbel oder Lebensmittel vorbei oder fragen, wo Hilfe gebraucht wird", so Guizetti. "Der Landkreis Tübingen bedankt sich außerordentlich für dieses überwältigende Engagement, bittet aber darum, dass Menschen, die gerne helfen möchten, sich vorher beim Landratsamt unter der Telefonnummer 07071/207-2003 melden und möglichst nicht direkt mit Sachspenden zur Kreissporthalle zu kommen."

Begründung: Vom Landratsamt aus könne der Unterstützungsbedarf konkreter benannt werden, die Hilfe kann besser koordiniert und Fragen können beantwortet werden.

Kleiderspenden nehme beispielsweise die Kleiderkammer des DRK-Kreisverbands entgegen (Telefon 07071/7000-53, www.drk-tuebingen.de). Weitere Annahmestellen findet man auf der Internetseite des Landkreises unter www.kreis-tuebingen.de ,Rubrik "Viel gefragt"/Flüchtlinge, unter "Günstig einkaufen".

Die Flüchtlinge könnten sich dann vor Ort mit den für sie passenden Kleidungsstücken ausstatten. Insbesondere besteht noch Bedarf an Pullovern und Jacken in großen Größen sowie an Leggings und Jogginghosen.

Weiter werden beispielsweise Hygieneartikel, Handtücher, Decken, Windeln und Waschmittel benötigt. An Spielsachen bestehe nach der ersten großen Welle der Hilfsbereitschaft in Rottenburg im Moment kein Bedarf, hier konnte dank der eingegangenen Geldspenden bereits ein großer Bestand angeschafft werden. Auch Lebensmittel werden nicht benötigt, die Flüchtlinge werden in der Kreissporthalle vom Landkreis verpflegt.

Weitere Informationen: Wer den betroffenen Flüchtlingen mit Geldspenden helfen möchte, kann dies laut Landratsamt über ein von der Evangelischen Kirchengemeinde Rottenburg extra eingerichtetes Konto tun: Evangelische Kirchengemeinde Rottenburg,  Kreissparkasse Tübingen, IBAN: DE 5664 1500 2000 0200 6356, BIC SOLADES1 TUB. Verwendungszweck (bitte unbedingt angeben!): Flüchtlingshilfe Brand Rottenburg.