Matthäus Karrer erhielt seine Bischofsweihe. Foto: Diözese Rottenburg-Stuttgart/Faiß Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Geistlicher aus dem Dekanat Allgäu-Oberschwaben gestaltet Entwicklung der Seelsorgeeinheiten mit

Rottenburg. Durch Handauflegung und Gebet hat Domkapitular Matthäus Karrer am Sonntagnachmittag die Bischofsweihe im Rottenburger Dom St. Martin empfangen. Im Auftrag von Papst Franziskus vollzogen Diözesanbischof Gebhard Fürst, der Freiburger Erzbischof Stephan Burger und der Mainzer Weihbischof Udo Bentz die Weihe.

Den Pontifikalgottesdienst feierten im Dom sowie in der Nachbargemeinde St. Moriz rund 800 Menschen. Matthäus Karrer ist einer von zwei Weihbischöfen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Im Mittelpunkt der Predigt von Bischof Gebhard Fürst stand das Wirken im Geiste Gottes. Das Bischofsamt müsse erfüllt sein vom lebensspendenden Gottesgeist, sagte der Rottenburger Bischof.

Dem neuen Weihbischof wünschte Bischof Fürst mit Gottes Hilfe ein guter Hirte zu sein, der bereit sei, sich ganz dem Geist Jesu und dem Wort Gottes zu unterstellen.

Im Namen der Mitglieder des Diözesan- und Priesterrats der Diözese überbrachte dessen Sprecher, Johannes Warmbrunn, Segenswünsche und sicherte dem neuen Weihbischof Unterstützung und ein konstruktives Miteinander als "gute Weggefährtinnen und Weggefährten" zu. Er dankte Weihbischof Karrer als dem Verantwortlichen für den pastoralen Erneuerungsprozess "Kirche am Ort" für seine Offenheit und Aufgeschlossenheit gegenüber den Anliegen der Gläubigen. "Die Zukunft unserer Kirche wird davon abhängen, wie wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten Zeugnis ablegen über unseren Glauben, ihn feiern, unsere Gemeinschaften gestalten und diakonisch-caritative Arbeit leisten."

Matthäus Karrer wurde am 2. März von Papst Franziskus zum neuen Weihbischof für die Diözese-Rottenburg-Stuttgart ernannt. Er löst Johannes Kreidler (70) aus Horb-Grünmettstetten ab, der seit 1991 Weihbischof war.

Die letzte Ernennung eines Weihbischofs für die Diözese Rottenburg-Stuttgart liegt 20 Jahre zurück. 1997 wurde Thomas Maria Renz vom damaligen Bischof Walter Kasper geweiht.

Der Wahlspruch des neuen Weihbischofs ist dem 1. Petrusbrief entnommen: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt." (1.Petr. 3,15)

Matthäus Karrer leitet seit 2011 die Hauptabteilung Pastorale Konzeption, was er auch als Weihbischof tun wird. Unter seiner Leitung wurde die Entwicklung der Seelsorgeeinheiten vorangetrieben und der Prozess "Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten" initiiert und begleitet. Mit diesem Erneuerungsprozess soll die Pastoral in der Diözese auf eine zukunftsfähige Basis gestellt werden.

Karrer wurde in Ravensburg geboren und wuchs in Wangen-Deuchelried auf. Theologie studierte er in Tübingen und München und schloss mit einer Diplomarbeit über "Ehe und Familie als Hauskirche" ab.

Zum Priester geweiht wurde er 1995 in Neuhausen/Filder. Es folgten Vikarsjahre in Herrenberg und Ulm-Söflingen. Von 1999 bis 2002 war Karrer Jugendpfarrer für den Dekanatsverband Ravensburg und das Dekanat Friedrichshafen. Danach wurde er Pfarrer der Seelsorgeeinheit Isny/Allgäu und 2008 zum Dekan des neu gebildeten Dekanats Allgäu-Oberschwaben gewählt.