Theater Gobelin aus Rottenburg führt im Mai "Die Jüdin von Toledo" in der Zehntscheuer auf

Von Angela Baum

Rottenburg. Das Theater Gobelin aus Rottenburg probt derzeit das Theaterstück "Die Jüdin von Toledo". Am 8. Mai ist Premiere in der Zehntscheuer Rottenburg, Beginn ist um 20 Uhr.

Weitere Vorstellungen sind am 9. Mai um 20 Uhr sowie am 10. Mai um 19 Uhr. Öffentliche Probe ist am 2. Mai um 20 Uhr. Regie führt Janne Wagler, ihr obliegt auch die künstlerische Gesamtleitung und die Projektleitung. Verstärkt werden die Schauspieler des Theater Gobelin von Musikern des Ensembles Asamblea Mediterranea.

Das Stück selbst kreist um die Jüdin von Toledo, Rachel (Luisa Mansuelo). Toldeo im Jahre 1199. König Alfonso von Kastilien (Christoph Baidner) ist voller Ungeduld. Während andere christliche Völker im Namen des Kreuzes gegen die so genannten Ungläubigen ziehen, um Jerusalem zurückzuerobern, zwingt ihn ein Friedensvertrag auf Jahre zum Stillhalten.

Auch fehlen König Alfonso die finanziellen Mittel zur Kriegsführung – er reibt sich an der Abhängigkeit von seinem jüdischen Minister Jehuda Ibn Esra (gespielt von Georg Ludwig Verhoeven). Dessen Vorfahren konvertierten, um ihr Leben zu retten, wie viele seines Volkes zum Islam.

Jehuda Ibn Esra hat eine Tochter – Rachel. Sie ist aufgewachsen im multikulturellen Geist ihres Vaters zwischen Moschee und Synagoge im Andalusien des 12. Jahrhunderts.

Die anfängliche Gier des Königs verwandelt sich in Liebe

Von der ersten Begegnung an überrascht sie den König mit ihren freien, unverdorbenen Gedanken, mit der Schönheit und Friedfertigkeit der Texte von Koran und Thora. Die anfängliche Gier des Königs verwandelt sich in Liebe. Es ist wie im Märchen: Für sieben lange Jahre vergisst der König seine Staatsgeschäfte und Finanzen, seine Gemahlin Donna Leonor (Saskia Ottschofski), die ritterlichen Ehren und vor allem den Kreuzzug. Alles, was sein Leben bisher bestimmte.

In diesem Frieden erblüht das Land. Aber wie lange noch wird Rachels Sanftheit dem sinnlosen Heldentum des Ritters Alfonso standhalten?

Die Königin, Dona Leonor, gepeinigt von Leid und Eifersucht, beginnt zusammen mit ihrem Hofrat Don Manrique (Volker Kracht) und angetrieben vom fanatischen Erzbischof von Toledo (Martina Krumpl-Knobelspieß) ein mörderisches Spiel. Und so hört man über dem Glück der beiden bereits die klirrenden, wilden Kriegsgebete.

In weiteren Rollen können die Zuschauer Erzählerin Arja Baindner, den arabischen Schriftgelehrten Musa (Ute Steiner), Don Ephraim als Vorsteher der jüdischen Gemeinde (Thekla Thoma) sowie Manriques Sohn Garceran (Elmar Baindner) erleben.

Zudem spielen Beatrix Jaud-Grimm und Petra Biesinger sowie Georg Verhoeven, Claudia Randazzo, Renate Witte, David Whizin, Anke Sieverding, Helga Kopetschke, Ulrike Leidig, Elmar Baindner, Leila Moussavi-Stier, Renate Galandi, Beate Mansueto und Sakia Ottschofski im Theaterstück mit. Vorverkauf bei der WTG und anderen Vorverkaufsstellen.