Die Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtung im Ergenzinger Gewerbegebiet "Höllsteig" war Thema in der Bürgerfragestunde der Gemeinderatsitzung. Foto: Hopp

Obergrenze in Einrichtung soll bei 1000 Personen festgezurrt werden. Minister besucht die Erstaufnahmestelle.

Rottenburg-Ergenzingen - Die Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtung im Ergenzinger Gewerbegebiet "Höllsteig" war Thema in der Bürgerfragestunde der Gemeinderatsitzung.

Ein Ergenzinger Bürger wollte wissen, wie hoch die Obergrenze für die Einrichtung in dem ehemaligen Gewerbeareal ist. Zwei, drei Dinge würden bei der Planung und der Organisation der Einrichtung nicht zusammenpassen.

Dem Anwohner war wichtig, dass die Deckelung bei 1000 Flüchtlingen bleibt. Er stellte der Verwaltungsspitze die Frage, ob man auch einen weiteren Teil des Gebäudes für die Unterbringung von Flüchtlingen oder Asylbewerbern nutzen wolle. Es habe Gerüchte in Zeitschriften gegeben, dass die Kapazitäten nicht komplett ausgeschöpft seien.

Hierzu betonte Oberbürgermeister Stephan Neher, dass die Obergrenze mit 1000 Menschen gedeckelt sei. Die Einrichtung bleibe auch im Ergenzinger Gewerbegebiet. Die Firmenhalle sei auf zwei Jahre angemietet. Für über 1000 Menschen sei das Gebäude nicht geeignet. Die Erfahrungen aus Meßstetten, Ellwangen und Sigmaringen zeigten, dass man in Ergenzingen keine Zeltstadt wolle.

Minister besucht die Erstaufnahmestelle

Am 2. Dezember wird ein Minister der Landesregierung die Erstaufnahmestelle besuchen. Er wird erläutern, wie es dort weitergehen wird.

Die Firma, die das Gebäude bislang genutzt hat, kann umziehen, so Neher. Zum Winteranfang werden die Sanitäreinrichtungen in die Halle verlegt. Diese waren bislang im Freien. Hier hatte man Toilettenwagen aufgestellt. Dies sei im Winter nicht mehr zumutbar. Auch wird es eine Kinderbetreuung in der Erstaufnahmestelle geben.

Der Umbau der Essensausgabestelle habe gut funktioniert, so der OB. Im hinteren Bereich des Hallengeländes soll auf der Außenanlage ein Spielplatz eingerichtet werden. Momentan wird dieser Bereich noch landwirtschaftlich genutzt. Das Regierungspräsidium wird hierfür Gelder freigeben.

Neher erklärte, dass weitere 400 bis 500 Flüchtlinge nach Ergenzingen kommen werden. Dann sei die Obergrenze von 1000 Personen erreicht. Weitere 600 Flüchtlinge würden auf die Ortschaften Rottenburgs verteilt.

Der Bürger wollte noch wissen, ob der zweite Gebäudeteil mit Kapazitäten für 1600 bis 1800 Flüchtlinge irgendwann genutzt werde. Dies verneinte Neher, 1000 Menschen sollten die Obergrenze sein. In Richtung 3000 Asylbewerber werde in Ergenzingen nicht gedacht.

In der Ortschaftsratssitzung am 2. Dezember werden auch Landtagsabgeordnete dabei sein. Eine weitere Bürgerversammlung zum Thema Flüchtlinge sei derzeit nicht angedacht, so Neher. Zudem sagte er, dass der Spielcontainer für die Flüchtlingskinder vom Land bezahlt werde.

Wissen wollte der Bürger auch, ob die Ergenzinger Fasnet aus Rücksicht auf die Flüchtlinge abgesagt werde. Auch dies verneinte Neher vehement. Die Asylbewerber müssten sich hier integrieren und Sitten und Gebräuche der Gemeinde kennen lernen.