Der Fronleichnamsteppich der Liebfrauenhöhe zeigt kunstvoll die Jahreslosung der Schönstattfamilie: "Er kam hinzu und ging mit ihnen". Foto: Liebfrauenhöhe Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Das Schönstattzentrum Liebfrauenhöhe greift das Thema mit Fronleichnamsteppichen auf

Rottenburg-Ergenzingen. "Er kam hinzu und ging mit ihnen" (Lk 24,15). So lautet die Jahreslosung 2017 der Schönstattfamilie in Deutschland. Sie inspiriert die Gestaltung von Veranstaltungen und Fortbildungen an den Schönstattzentren und in den Gemeinden und gibt Kraft für den konkreten Alltag. Auch die Fronleichnamsteppiche auf der Liebfrauenhöhe griffen dieses Thema kunstvoll auf.

"Er kam hinzu und ging mit ihnen" – so ist auf einem Blumenteppich zu lesen. Gemeint ist Jesus, der sich zu den beiden Jüngern gesellt, die nach Emmaus unterwegs sind. Auf dem Weg dorthin erschließt er ihnen, warum sich alles so ereignen musste und der verheißene Retter durch Leiden und Kreuzestod sein Volk erlöste.

Deshalb zeigt der Teppich vor der Kirche die Darstellung der Emmaus-Jünger, wie sie Jesus auf ihrem Weg zuhören und sich alles erklären lassen, um dann später sagen zu können: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?

Ein weiterer Blumenteppich hat die Aufschrift: "Und sie erkannten ihn" – als er das Brot brach. Den Jüngern fällt es wie Schuppen von den Augen, als ihr Weggefährte Wein und Brot wandelte und sie ihnen als sein Blut und seinen Leib zum Trinken und zum Essen gab: Es ist Jesus selbst. Dieses Erlebnis schenkt Jesus Christus in jeder heiligen Messe, die auf der ganzen Welt in allen fünf Kontinenten täglich durch die Priester gefeiert wird. Die fünf Personen stehen in ihren Farben für die fünf Erdteile: rot für Amerika, gelb für Asien, grün für Afrika, blau für Australien und weiß für Europa. In jeder Heiligen Messe wird das Opfer von Golgotha in unblutiger Weise gegenwärtig, und Jesus erneuert sein Opfer für die Sünden der Menschen als Sühne und Wiedergutmachung ihrer Schuld. So siegt die Liebe über den Hass und die Welt empfängt neu die Gnade Gottes.

Das Kapellchen unterhalb des Kreuzes ist Zeichen für Maria und ihr Stehen zu ihrem gekreuzigten Sohn Jesus. Sein Testament – hängend am Kreuz – an Maria: "Siehe, deinen Sohn" und an den Jünger Johannes: "Siehe, deine Mutter" wird durch das Liebesbündnis mit Maria verwirklicht und gelebt, das am 18. Oktober 1914 von Pater Josef Kentenich und den Gymnasiasten in Schönstatt geschlossen wurde. Seither weihen sich viele Menschen in allen Kontinenten Maria, der Dreimal Wunderbaren Mutter und Königin von Schönstatt. So erfahren sie, wie sie in ihren Heiligtümern überall als Mutter und Erzieherin wirksam ist.

"Er kam hinzu und ging mit ihnen". Das ist auch Pater Kentenich, der Gründer der Schönstattbewegung, dessen Gedenkjahr – ein Kentenichjahr – eröffnet wurde. Am 15. September 2018 jährt sich zum 50. Mal sein Todestag.