Otto Raible feiert seinen 80. Geburtstag / Dem Fußball über Jahrzehnte verbunden / Auch den Chorgesang in Ergenzingen belebt

Von Klaus Ranft

Rottenburg-Ergenzingen. Seinen 80. Geburtstag feiert heute Otto Raible in der Edelmannstraße, der auf ein bislang schon erfülltes Leben zurückblicken darf.

Über die Vielseitigkeit des rüstigen Jubilars könnte man getrost ein Buch schreiben, zumal er zu den Menschen im Ort zählt, die sich über das übliche Maß hinaus um ihre Heimatgemeinde verdient gemacht haben.

1934 in Ergenzingen geboren und dort auch zur Schule gegangen, machte Raible 1949 in Stuttgart eine Lehre als Feinmechaniker. Der Zukunft Rechnung tragend, studierte er 1954 Nachrichtentechnik in der Fernmeldeschule Stuttgart und landete dann im Spezialistenteam des Fernmeldeamtes. Dort war er schwerpunktmäßig an der Einführung des Selbstwählferndienstes beteiligt.

1959 wechselte Raible zu IBM, absolvierte eine Computer- und Spezialausbildung für Einsätze bei Kundensystemen in ganz Europa. Tätigkeiten im IBM-Konstruktionsbüro Sindelfingen, in der Hauptverwaltung Stuttgart (ab 1968 als leitender Berater für Kundennetzwerke) und Fachgruppenleiter für neue Netzwerktechnologien im Labor Böblingen (ab 1978) rundeten sein Berufsleben ab, welches ihn sogar nach Amerika führte. 1993 ging der Jubilar in den verdienten Ruhestand.

Seit 1960 ist Otto Raible mit seiner Gisela verheiratet. Der Ehe entsprossen zwei Töchter, Sabine (1961) und Ulrike (1964). In den 1960er-Jahren kündigte sich bei dem jungen Familienvater an – dem es immer wieder gelang, die berufliche Belastung innerhalb der Familie durch Sport zu kompensieren –, dass aus ihm ein "Vereinsmensch" werden würde. Der begnadete Fußballer fand sich auf einmal auch auf der Theaterbühne wieder. Unter der damaligen Regie von David Wagner und Karl Renz spielte er in "Ben Hur" die Hauptrolle.

Otto Raible und der Fußball – beides gehörte einfach zusammen. Die "Zecke", wie ihn seine Mitspieler nannten, weil er seine Gegenspieler oft wie Slalomstangen aussehen ließ, spielte von 1949 bis 1952 in der Jugend des Turn- und Sportvereins, war von 1952 bis 1967 Spieler und Spielertrainer bei den Aktiven und danach noch viele Jahre dem Seniorenfußball verbunden.

Von 1971 bis 1974 trainierte er die A-Jugend und war maßgeblich an deren Aufstieg in die Verbandsstaffel Süd beteiligt. Mit Walter Baur hob er das Pfingstturnier aus der Taufe (1972) und fungierte bis 1980 als Turnierleiter.

Von 1974 bis 1979 führte Otto Raible die Abteilung Leichtathletik, machte die Trainerlizenz, war DLV-Sportabzeichenbeauftragter und ehrenamtlicher Kampfrichter. Da ihm der Breitensport ein besonderes Anliegen war, gründete er 1974 die "Jedermannssportgruppe", aus der sich später die Volleyballabteilung entwickelte.

Nach zwei schweren Bandscheibenoperationen zog sich Raible 1980 vom Sport zurück. Der TuS belohnte das Engagement des Jubilars 1980 mit der Ehrenmitgliedschaft.

Zehn Jahre lang im Ortschaftsrat

Damit aber noch nicht genug. Von 1974 bis 1984 saß er für die CDU im Ortschaftsrat.

Auch der Chorgesang hatte es Otto Raible angetan. So war er von 1993 bis 1999 und von 2003 bis 2005 Vorsitzender des Liederkranzes. Unter seiner Amtszeit erlebten die Sängerinnen und Sänger einen Aufschwung, der in hochkarätige geistliche und weltliche Konzerte mündete. Insbesondere das Benefizkonzert (1998) für krebskranke Kinder und die Konzerte anlässlich des 150-jährigen Vereinsjubiläums werden unvergessen bleiben.

Dazu kamen zahlreiche gesellige Veranstaltungen und Radtouren, die der Jubilar organisierte. Für seine Verdienste wurde Raible 2009 vom Liederkranz mit dem Titel eines Ehrenvorstandes belohnt.

Heute lässt es der Jubilar ruhiger angehen. Er arbeitet und unterstützt seine Gattin gerne in Haus und Garten, kegelt, und malt Bilder. Für seine "Freizeitfreunde" bereitet Raible jedes Jahr ein festes Programm vor, getreu seinem Motto: "Singen und Sport treiben Krankheiten fort".