"Ich werde meine Kollegen vermissen, freue mich aber auch auf die freie Zeit", sagt Roland Pfeffer. Der Rektor der Kreuzerfeldschule wurde am Montag verabschiedet. Foto: Jethon Foto: Schwarzwälder-Bote

Rektor Rolf Pfeffer verlässt Kreuzerfeldschule / Blaskapelle spielt zur Verabschiedung / "Pädagoge mit Leib und Seele"

Von Anne Jethon

Rottenburg. Rolf Pfeffer, langjähriger Schulleiter der Kreuzerfeld-Realschule verabschiedete sich am Montagabend von seinem Amt. Zahlreiche Lehrer, Schuldekan und Schulamtsdirektor hielten zum Abschied authentische Reden.

Zwei Jahre Lehrer an der Kreuzerfeld-Realschule, danach neun Jahre Konrektor, jetzt 14 Jahre Schulrektor: Rolf Pfeffer hat schon einiges am Kreuzerfeld erlebt. Nach vielen Jahren will er nun in Rente gehen und die freie Zeit mit seiner Frau genießen. Trotzdem denkt er gerne an die Zeiten als Schulrektor zurück: "Ich habe mich immer wohl gefühlt. Das Verhältnis zu den Kollegen war sehr gut und wir haben alle zusammen viel bewirkt."

"Sie sind einfach ein Pädagoge mit Leib und Seele"

So zum Beispiel bei der Einführung der Orientierungsstufe in der fünften und der sechsten Klasse. Schüler der Kreuzerfeldschule haben in dieser Zeit immer noch die Möglichkeit herauszufinden, ob sie auf ein Gymnasium, eine Realschule oder eine Hauptschule gehen wollen. Das klassische "Aussortieren" nach der vierten Klasse fällt somit weg.

Eine weitere Herausforderung sei die kurzzeitige Außenstelle in Ergenzingen gewesen, die viel Organisationsarbeit abverlangte. "Die Schule in Rottenburg quoll über, deshalb wurde für einige Jahre eine Außenstelle in Ergenzingen angeboten. Es war anfangs sehr schwierig, gute Strukturen für die Schule aufzubauen und eine Form zu finden. Glücklicherweise haben mir meine Kollegen Inge Drews und Roland Britschet bei dieser Aufgabe sehr geholfen", erklärt Pfeffer.

Spaß bei seiner Arbeit hatte Rolf Pfeffer trotzdem immer: "Der Umgang mit den Schülern und das tägliche Miteinander waren immer sehr spannend. Es hat sich einiges entwickelt und wir haben ein sehr erfolgreiches Sozialcurriculum organisiert."

Dass Rolf Pfeffer sein Amt als Schuldirektor aufgibt, wurde am Montagabend bei seiner Verabschiedung oft bedauert. "Ich habe sie als Rektor sehr schätzen gelernt. Sie sind einfach ein Pädagoge mit Leib und Seele", erklärt Roland Hocker, Leitender Schulamtsdirektor im staatlichen Schulamt Tübingen, bei seiner Rede.

Auch Ismet Gucci, Schülersprecher der Kreuzerfeldschule, lobte die Kooperationsbereitschaft des Schulleiters bei Konflikten: "Probleme wurden immer besprochen und wenn man bedenkt, dass sie über 800 Menschen leiten, ist das schon eine Leistung. Ich kenne kein Unternehmen in Rottenburg mit so vielen Mitarbeitern."

Kollege Dennis Klein schrieb statt langer Reden kurzerhand ein Gedicht, dass die Arbeit des Schuldirektors in witziger Art und Weise lobte.

Katharina Steffen, auch Lehrerin in der Kreuzerfeldschule, verglich die Zeit mit dem Rektor mit einem Zug: "Sie sind der Lokführer, der die Waggons der Klassen 5 bis 10 hinter sich zieht. Es gab meistens ruhige und gemütliche Fahrzeiten."

Sogar die Blaskapelle der Kreuzerfeldschule spielte am Montagabend zur Verabschiedung des Rektors.

Der neue Schulleiter soll übrigens im Oktober nach den Sommerferien seine Amtseinsetzung bekommen.

Was Rolf Pfeffer mit seiner neu gewonnen Freizeit macht, ist schon geplant. Reisen oder Sprachkenntnisse aufbessern sind sein Ziel: "Ich habe jetzt sehr viel Zeit, meinen ganzen Interessen nachzugehen. Ich bin zum Beispiel gerne in der Natur und bin in einem Jagd-Verein. Ich werde meine Kollegen vermissen, freue mich aber auch auf die freie Zeit", schmunzelte Pfeffer.