Andreas Müller kann die Stimmen vieler Promis täuschend ähnlich imitieren. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Andreas Müller begeistert sein Publikum / Feuerwerk an Gags in der Festhalle

Von Angela Baum Rottenburg. Andreas Müller beherrscht als Comedian und Stimmenimitator über 100 verschiedene Charaktere. Am Montagabend begeisterte er in der Festhalle einige hundert Zuschauer. Das Publikum lag ihm zu Füßen, etwa wenn er die Rautenstellung der Hände der Bundeskanzlerin analysierte. Da er auf Einladung der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg gastierte, blieben aber auch Gags in Richtung Geldmarkt nicht aus. So müsse man bei dem derzeitigen Niedrigzinsniveau sein Geld in Bier investieren – das Pfandgeld übersteige um ein Vielfaches die Verzinsung.

Sowohl Joachim Löw als auch Gerhard Schröder werden imitiert

Andreas Müller singt mit der Gitarre Lieder, etwa von "Nazis im Garten, so 20 Arten" und rechnet dabei mit der Bedrohung rechtsradikaler Vereinigungen ab. Oder Müller zückt sein windbetriebenes Blasakkordeon – und das Publikum liegt dem Entertainer par excellence zu Füßen. Denn es geht ja um den Einsatz erneuerbarer Energien, nicht zuletzt auch im Comedybereich. Und da lässt dann ein Schlauch, in den hineingeblasen wird, das Instrument erklingen. Andreas Müller entpuppt sich als Highlight der etwas anderen Art, er ist alles, nur nie er selbst.

Bei seinem Stimmenrepertoire kann er Angela Merkel, Joachim Löw, Exkanzler Gerhard Schröder und auch Winfried Kretschmann interpretieren.

Er hat ein Händchen für aktuelle Themen, spürt Trends nach und durch ein Lachen wird der eigene Horizont im Nullkommanichts erweitert. Eigentlich studierte der 45-Jährige Musikwissenschaften, kam aber dann zum Südwestrundfunk und ist heute Chef der Comedyreihen des SWR.

Er hat einen Kultstatus inne. Und wenn er verbal zuschlägt, dann richtig. Da lüftet er etwa das Geheimnis des späten Beginns der Fußballspiele bei der Weltmeisterschaft: Diese dürften erst nach 22 Uhr gesendet werden, da nicht jugendfreie und gewaltverherrlichende Inhalte gesendet würden. Etwa der pudelnasse Jogi Löw, der mit seinem nassen Hemd einen Modetrend kreierte.

Es werde aber ein zu großer Hype um die WM gemacht, kritisiert Andreas Müller. Joachim Löw sei aufgrund der Werbung für Creme der "Bundescremer", und seine Sprays würden für das Zeichnen der Freispiellinie verwendet. Italien durfte die "Pizza Endstatione" vertilgen.

Nach eineinhalb Stunden Lachsalven und einem Comedy- und Gagfeuerwerk verabschiedet sich der Star von seinem begeisterten Publikum, welches mit einem Imbiss belohnt wird.