Das Trio genießt hier mit Blick auf den Mount McKinley die unbeschreibliche Natur, die Nordamerika zu bieten hat. Fotos: Schmieder Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Trio for Rio hat in gut zwei Monaten schon über 4 000 Kilometer auf ihrer Reise nach Brasilien zurückgelegt

Von Cornelius Eyckeler

Rottenburg-Hailfingen. Über 4000 Kilometer der 30 000 Kilometer langen Reise hat das Trio for Rio mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Rio de Janeiro bereits zurückgelegt.

Die Brüder Nicolas und Julian Schmieder aus Hailfingen und der aus München stammende Sandro Reiter haben zusammen beschlossen, mit der Panamericana die längste Straße der Welt mit dem Fahrrad zurückzulegen (wir berichteten). Ziel sind die olympischen Spiele im nächsten Jahr in Brasilien.

Am 27. April ging die Reise nach langer Vorbereitung endlich los. Von München aus ging es über den Donau Neckarradweg in die schwäbische Heimat nach Hailfingen. Nach einer vorerst letzten schwäbischen Stärkung ging es weiter durch Frankreich nach Calais und mit der Fähre nach England. Auf dem Weg lernten die drei Radfahrer viele Menschen kennen und erreichten nach 27 Tagen die schottische Metropole Glasgow. Mit dem Flieger ging es nach Island, wo Regeneration angesagt war. Dort bekam das Trio einen tollen Einblick in das harte, aber sehr herzliche Leben der Isländer.

Knapp 25 000 Kilometer der langen Reise liegen noch vor ihnen

Am 7. Juni stand ein Flug von Reykjavík nach Anchorage in Alaska an, ehe die lange Fahrt auf der Panamericana gestartet wurde. Nach einem dreitägigen Aufenthalt in der größten Stadt Alaskas ging die Fahrt bei 37 Grad und einem Waldbrand im Rücken weiter. Zwischenzeitlich wurde aus dem Trio ein Quartett, denn in einem Nationalpark Alaskas trafen die drei auf einen Mitfahrer.

Seitdem begleitet sie ein deutscher Radler, der ebenfalls auf dem Weg nach Südamerika ist. Zusammen mit ihm ging es immer weiter weg von der Zivilisation und rein in die Natur. Mehrere Buschbrände bei über 40 Grad gestalteten die Tour von Alaska nach Kanada sehr abenteuerlich. Doch nach zwei Regennächten waren die Feuer kein Problem mehr und Asche und Rauch gehörten der Vergangenheit an.

Nach weiteren Begegnungen mit vielen hilfsbereiten Einheimischen machte das Quartett auch Bekanntschaft mit der beeindruckenden, aber nicht ungefährlichen Tierwelt.

Stinktiere, Elche, Kojoten oder Weißkopfseeadler gehören regelmäßig zu den Wegbegleitern der Radfahrer. Hier und da kreuzte sogar ein Grizzlybär den Weg der Jungs, angelockt vom Proviant auf den Fahrrädern.

Momentan befindet sich das Quartett in den kanadischen Wäldern auf dem Weg nach Vancouver. Mitte August will man amerikanischen Boden unter den Reifen haben und den Bundesstaat Washington erreichen.

Bislang liegt man sehr gut im Zeitplan und Körper und Fahrrad tun weiter ihre Dienste. Das soll natürlich auch so bleiben, denn knapp 25 000 Kilometer der langen Reise liegen ja noch vor ihnen.