Großer Resonanz durfte sich der erste Ergenzinger Bürgerempfang im Adolph-Kolping-Saal erfreuen. Fotos: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerempfang: Erika Baur wird für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet / Ortsvorsteher verweist auf viele Projekte

Rottenburg-Ergenzingen - Der erste Bürgerempfang der Gemeinde wurde am späten Sonntagnachmittag, zumindest von der Resonanz her, gleich zum Volltreffer. Ortsvorsteher Reinhold Baur konnte jedenfalls einen voll besetzten Adolph-Kolping-Saal willkommen heißen.

Die Jugendkapelle des Musikvereins unter der Stabführung von Tobias Klein leitete gekonnt zu den Worten des Ortsvorstehers über, der neben Oberbürgermeister Stephan Neher insbesondere 90 Neubürger und einen Teil der in Ergenzingen wohnhaft gewordenen Migranten herzlich begrüßte.

Baur sah in diesem Bürgerempfang mehrere positive Eigenschaften. Zum einen, dass Kontakte geknüpft werden können, zum zweiten die Möglichkeit der Information und zum Dritten könne die Gemeinde ihren Dank an Einzelpersonen, Gruppen oder Vereine loswerden, die ihre Arbeit weitab der Öffentlichkeit im Stillen verrichten.

Baur ließ dann die Jahreshighlights Revue passieren. Über Nacht sei Ergenzingen zur Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge geworden und dank vieler ehrenamtlicher Helfer und Unterstützung durch das DRK sei fast Übermenschliches geleistet worden, was sich auch in den Medien niedergeschlagen habe. Es sei auch der Freundeskreis Asyl entstanden. Man habe derzeit immer 60 Menschen im Asylverfahren, so Baur.

Ansonsten verwies der Ortsvorsteher neben vielen Haupt- und Nebensächlichkeiten auf die mittlerweile selbstständige Grundschule, den Bau der zweiten Mensa mit diversen Fachräumen an der Gemeinschaftsschule, die gute Seniorenarbeit im Ort, die funktionierenden Vereine, eine gesunde Infrastruktur und das künftige Pflegeheim, welches im neuen Baugebiet Öchsner gebaut werden soll.

Die Zukunft betreffend, verwies der Ortsvorsteher auf die Hallensanierung der Grundschule, den Umbau des ehemaligen Schwesternhauses zur Kindestagesstätte und den ersten Umbauabschnitt des Ergenzinger Friedhofes (um nur einige Projekte zu nennen). Weitere Punkte waren dann das von der Menge her nicht kalkulierbare Flüchtlingswesen, die Sanierung des Bahnhofsvorplatzes und eine bessere Anbindung an den VVS. Desweiteren soll in diesem Jahr ein Dorffest mit einem Partnerschaftsabend zusammen mit den Golser Freunden stattfinden.

Aber auch an Menschen und Gruppierungen wurde gedacht, die sich für das Gemeinwesen einbringen, ohne Aufhebens zu machen. So durfte Erika Baur, die von 2002 bis heute für den Blumenschmuck am Edelstahlmonument für die Partnerschaft mit Gols verantwortlich zeichnet, ein Bild, Blumen und ein Weinpräsent entgegen nehmen.

Das gleiche galt für den DRK-Ortsverein, der sich in der Flüchtlingserstaufnahmestelle stark eingebracht hatte und mit seinen Helfern auch heute noch dort tätig ist. Statt Blumen überreichte der Ortsvorsteher einen Geldbetrag für die Kameradschaftskasse.

OB Stephan Neher fand den Bürgerempfang in seinem größten Stadtteil als eine nette Idee, bei der der Dank an die Allgemeinheit im Vordergrund stehe.

Die Neubürger beglückwünschte er dazu, dass sie sich Ergenzingen als Wohnort auserkoren hätten. Eine gesunde Infrastruktur und ein gutes Vereinsleben seien wesentliche und wichtige Bestandteile ihrer neuen Heimat. Der Dank Nehers galt aber auch Ortsvorsteher Reihold Baur und den politisch Verantwortlichen im Ort. Sie alle hätten trotz vielfältiger Probleme pragmatisch gehandelt, was zu guten Ergebnissen geführt habe.

Alles in allem war dieser erste Bürgerempfang gelungen. Allerdings sei er etwas zu redelastig gewesen, so ein Besucher, der gerne noch den einen oder anderen Auftritt aus dem Ergenzinger Vereinsleben gesehen hätte. Für die Bewirtung an diesem Abend hatten Jürgen Neef und sein Projekt "Jugend hilft" gesorgt.