Nelly und Willi haben gut lachen. Heute feiern sie rüstig und gesund Diamantene Hochzeit. Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Diamantene Hochzeit: Nelly und Wilhelm Branz haben allen Grund zum Feiern

Rottenburg-Ergenzingen (kra). Das Fest der diamantenen Hochzeit dürfen heute Nelly und Wilhelm Branz im Hofäckerweg feiern. Sie tun es im Kreise ihrer nicht gerade kleinen Familie, zu der fünf Kinder und sieben Enkel gehören.

Beide freuen sie sich, dass sie diesen Tag rüstig, gesund und sehr zufrieden erleben dürfen und dafür sind dem Herrgott sehr dankbar. Ihn vergisst das Jubelpaar auch an diesem Tag nicht. So geht es heute zunächst auf die Liebfrauenhöhe, wo in der Gnadenkapelle mit Pfarrer Klaus Rennemann ein Dankgottesdienst abgehalten wird.

Nelly Elisabeth Branz (79), geborene Stopper, und genau so wie ihr Gatte ein echtes Ergenzinger Gewächs, sagt zu ihrem langjährigen Miteinander: "Dankbarkeit, Glaube, Hoffnung und Liebe haben uns zusammengehalten" – und ihr "Willi", wie er im Volksmund genannt wird, bestätigt das. Er sagt: "Wir sind nun in der Ruhephase des Lebens und schauen einfach, wie es läuft". Vieles wird gemeinsam angegangen. Das fängt mit dem Frühstück an, geht mit der Diskussion über bestimmte Zeitungsartikel weiter oder mit der üblichen Frage "Was esset mer denn heit?", sofern das nicht schon im Wochenplan steht.

Örtliches Geschehen wird genau verfolgt

Da Willi Branz sehr gerne kocht, entlastet er seine Nelly hin und wieder und er zeichnet auch für den Einkauf zuständig. In Haus und Garten legen beide Hand an und natürlich verfolgen sie aufmerksam das örtliche Geschehen.

Vor allem sorgen aber die Kinder und Enkel dafür, dass keine Langeweile aufkommt. "Unsere Kinder und Enkel sind Garanten dafür, dass wir mit der Zeit gehen", sagen Willi und Nelly Branz und weiter: "Wir haben gelernt, dass verschiedene Sicht- und Denkweisen notwendig sind, um am Schluss zu einem guten Ergebnis zu kommen".

Nach der Heirat 1956 bauten die beiden 1960 ihr Eigenheim, das ein Jahr später bezogen werden konnte. Nelly Branz, die zuvor in Stuttgart und Tübingen in Stellung war und auch noch das Kaufmännische erlernt hatte, blieb fortan Hausfrau und Mutter. Dies hinderte sie aber nicht daran, die eine oder andere Tätigkeit zu verrichten, damit die Haushaltskasse aufgebessert werden konnte.

Vor allem aber tat Nelly Branz eines: Sie hielt ihrem Willi, der einst seinen Beruf als Bäcker aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste und sich fortan bei Daimler in Sindelfingen verdingte, den Rücken für sein vielfaches ehrenamtliches Engagement frei. Das war auch bitter nötig, denn wollte man dieses würdigen, könnte man ganze Seiten füllen.

Von 1964 bis 1984 war er Elternbeiratsvorsitzender der damaligen Grund- und Hauptschule, zwei Jahre war er auch Vorsitzender des Gesamtelternbeirates der Großen Kreisstadt Rottenburg.

Von 1975 bis 1995 saß er für die CDU im Ortschaftsrat seiner Heimatgemeinde und von 1982 bis 1989 war er Gemeinderat. Seine Kolpingsfamilie in die er 1951 eingetreten war, bedeutete ihm viel. 40 Jahre wirkte er im Vorstand mit, bekochte leidenschaftlich viele Veranstaltungen und organisierte die Kirchturmhocketen.

Ganz nebenbei versah er noch 24 Jahre lang den Hausmeisterdienst bei der katholischen Heilig-Geist-Gemeinde. Große Verdienste erwarb er sich auch bei der Renovierung des Pfarrgeneindesaales 1971.

Auch die Diözese wurde auf ihren treuen Diener aufmerksam. 1980 wurde er in das Organisationskomitee gerufen, welches die Wallfahrt von 1560 Kommunionkindern, die mit 152 Bussen unterwegs waren, auf die Liebfrauenhöhe bewerkstelligte.

Auch in den Vereinen genießt "der Willi" große Wertschätzung. Im Turn- und Sportverein, dem DRK und dem Musikverein ist er Ehrenmitglied. Letztlich haben Kolpings Worte "Lasst junge Menschen um mich sein, die aus sich und der Welt etwas machen", auch heute noch für das Jubelpaar Gültigkeit.